Der große Digital-Graben
Heute Abend war ich auf einer Podiumsdiskussion zum Thema Medienzukunft. U.a. mit Giovanni di Lorenzo und Ulrich Wilhelm. Dabei habe ich so viel gelernt wie schon lange nicht mehr.
Heute Abend war ich auf einer Podiumsdiskussion zum Thema Medienzukunft. U.a. mit Giovanni di Lorenzo und Ulrich Wilhelm. Dabei habe ich so viel gelernt wie schon lange nicht mehr.
Mit schlechten Rahmenbedingungen werden einfach nur Leute schlecht behandelt? Unfug. Der Journalismus könnte sich, wenn es so weiter geht, leider um seine eigene Zukunft bringen.
Die "Süddeutsche Zeitung" wird im Laufe dieses Jahres ihre Print- und ihre Onlineredaktion zusammenlegen. Dahinter kann man einen reinen organisatorischen Akt vermuten. Tatsächlich aber steckt mehr dahinter. Nämlich das Ende ganzer Berufsbilder...
Durch die Digitalisierung bekommen wir und unsere User jede Menge neuer Möglichkeiten. Das aber ist Segen und Fluch zugleich. Deshalb: Schluss mit dem Entweder-Oder-Denken.
2015 dürfte das spannendste Medienjahr seit langem werden. Weil sich bei einer Menge etablierten Medien zeigen wird, ob die gezogenen Notbremsen ihren Dienst tun werden.
Es sind dieses schon ziemlich fürchterliche Zeiten: „Die Menschen leben, denken und arbeiten nun mit Expressgeschwindigkeit. Sie haben ihre Zeitung in aller Frühe am Frühstückstisch liegen, und wenn sie es zu eilig haben sollten, die neuen Nachrichten noch während des Frühstücks aufzuschnappen, können sie diese mit sich tragen, um sie während der Fahrt zu lesen, was ihnen keine Zeit mehr dafür lässt, mit dem Freund zu plaudern, der das Abteil mit ihnen teilt."
Mehr Digital, weniger Print? Falsche Debatte. Journalismus der Zukunft muss zu einem großen sozialen Netzwerk werden.
Print lebt? Wenn man sich mal ungeschönte Einblicke in das Innenleben gibt, dann könnte man auch zu anderen Rückschlüssen kommen. Willkommen bei der Geschichte einer deutschen Musterzeitung...
Immer mehr, immer schneller, immer echtzeitiger: Möglich ist im Journalismus ungefähr alles. Die Frage, ob das auch alles Sinn macht, stellt sich allerdings mittlerweile mehr denn je.
Noch immer diskutieren wir, ob Journalismus digital oder analog sein darf/soll/muss. Dabei gibt es inzwischen gravierendere Probleme: Braindrain beispielsweise. Und frustrierte Journalisten, die von dem, was sie da machen, selbst nicht überzeugt sind.