Ernüchterungs-Zelle
Geht es mit den "Krautreportern" weiter? Keine Ahnung. Ist auch nicht wichtig. Weil inzwischen Ernüchterung eingekehrt ist und sich jetzt auch noch eines der Aushängeschilder abwendet.
Geht es mit den "Krautreportern" weiter? Keine Ahnung. Ist auch nicht wichtig. Weil inzwischen Ernüchterung eingekehrt ist und sich jetzt auch noch eines der Aushängeschilder abwendet.
Eigentlich müsste man den Kollegen von MDS in Köln dankbar sein. Dafür, dass sie eine lange schwelende Debatte mit einem einzigen Experiment beendet haben: Interessieren sich junge Medienkonsumenten noch für (gedruckte) Tageszeitungen?
Der "Spiegel" macht mal wieder irgendwas mit Hitler und der Rest debattiert über die Echtheit eines ausgestreckte Mittelfingers. Einiges läuft gerade ziemlich schief, wenn es um Journalismus und so komplexe Themen wie Griechenland geht.
Journalisten müssen künftig nicht mehr arbeiten. Nur anders. Und sie brauchen eine völlig neue Kernkompetenz: Sie müssen wissen, in welcher Situation ihr User gerade welchen Inhalt konsumiert.
Heute Abend war ich auf einer Podiumsdiskussion zum Thema Medienzukunft. U.a. mit Giovanni di Lorenzo und Ulrich Wilhelm. Dabei habe ich so viel gelernt wie schon lange nicht mehr.
Tilo Jung wird gerade öffentlich gesteinigt. Während ein anderer Krautreporter einen Nebenjob beim Bundespresseamt hat. Das weckt langsam Zweifel daran, ob nicht die Hysterie die vernünftige Debatte im Netz verdrängt.
Das Thema Edathy zeigt, woran es im digitalen Journalismus gerne krankt: Til Schweiger und "stern.de" haben gerade mal wieder bewiesen, dass komplexe Zusammenhänge nur stören.
Jeff Jarvis hat sich mal wieder geäußert und (fast) alle finden es toll. Dabei ist eine digitale Welt nach den Vorstellungen des Gurus für irgendwas weitaus unerträglicher als vieles andere.
Manchmal ist diese Branche echt lustig. Oder soll man es naiv nennen? Oder verdrängungswillig? Ist ja auch egal. Jedenfalls ist es amüsant, wie jetzt helle Aufregung herrscht. Wegen eines Leaks, der furchtbar spektakulär daherkommt, über den heftig debattiert wird - und den jeder Lokalredakteur hätte machen können.
War was? Pegida wurde erst zum Massenphänomen hochgeschrieben und ist jetzt fast wieder raus aus den Schlagzeilen. Ein Exempel dafür, wie immer schnellere und grellere Medien sich ihre Phänomene selbst schaffen.