Warum ich gratuliert habe
Am Freitag habe ich in Hamburg Sebastian Esser getroffen (für die wenigen, die es evtl. nicht wissen: Er ist der Herausgeber der künftigen "Krautreporter"). Wir haben uns schnell ein wenig an die Seite verdrückt...
Am Freitag habe ich in Hamburg Sebastian Esser getroffen (für die wenigen, die es evtl. nicht wissen: Er ist der Herausgeber der künftigen "Krautreporter"). Wir haben uns schnell ein wenig an die Seite verdrückt...
Zumindest eines muss man den "Krautreportern" ja lassen: Ihr absehbares Scheitern hat eine der intensivsten und anhaltendsten Diskussion über ein einzelnes Projekt ausgelöst. Natürlich ist es noch nicht ganz vorbei, wenn sich in den kommenden drei Tagen noch ein bisschen mehr als 7000 Abonnenten finden, dass wird es doch noch was aus dem Magazin.
Noch immer diskutieren wir, ob Journalismus digital oder analog sein darf/soll/muss. Dabei gibt es inzwischen gravierendere Probleme: Braindrain beispielsweise. Und frustrierte Journalisten, die von dem, was sie da machen, selbst nicht überzeugt sind.
Vielleicht ist das ja eine persönliche Sache, was weiß man schon. Aber seit geraumer Zeit gehen mir zwei Sachen ziemlich auf mein sensibles Gemüt. Zwei Sachen, die ich mal sehr geschätzt habe...
900.000 Euro. Auf den ersten Blick denkt man sich: Spinnen die, sind die größenwahnsinnig? Aus "krautreporter.de" soll demnächst ein unabhängiges Onlinemagazin werden. Finanziert von mindestens 15.000 Menschen, die monatlich 5 Euro bzw. jährlich 60 Euro bezahlen.
Ein paar letzte Eindrücke von der re:publica: Das Problem ist nicht, ob Medien analog oder digital erscheinen. Das Problem ist, dass es mit neuen Technologien auch neue Anforderungen an den Journalismus gibt. Und der hält diesen Anforderungen nur bedingt stand...
Kann es sein, dass wir es gar nicht mit einer Zeitungskrise zu tun haben, sondern dass das Problem der Lokaljournalismus ist? Egal ob gedruckt oder gesendet, momentan zeigt sich, wie schwierig es ist, lokale Projekte finanziert zu bekommen.
Die Branche verdient Menschen wie uns gar nicht! Sagt ein junger Freiberufler. Ein Trugschluss.
Die Welt ist ja so einfach: Die alten Journalisten, irgendwo jenseits der 40, sind diejenigen, die irgendwie verzweifelt versuchen, den digitalen Wandel aufzuhalten. Und wenn das nicht möglich sein sollte,…