Eine blendlende Idee
Die Betaversion von "Blendle" ist in Deutschland an den Start gegangen. Schon jetzt ist absehbar, dass das Projekt ein Erfolg wird. Weil es eine gute Sache für beide Seiten, für Medien als auch Konsumenten ist.
Die Betaversion von "Blendle" ist in Deutschland an den Start gegangen. Schon jetzt ist absehbar, dass das Projekt ein Erfolg wird. Weil es eine gute Sache für beide Seiten, für Medien als auch Konsumenten ist.
Wenn ich das richtig verstehe, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis konventionelle Zeitungen und Sender zusperren können. Weil dann alle Welt Journalismus nur noch über Facebook und über eine Apple-App konsumiert.
Gelegentlich gibt es Debatten, über die man nur den Kopf schütteln möchte. Vor allem dann, wenn sie im (sozialen) Netz mal wieder mit einer Vehemenz geführt werden, dass man meinen könnte, die Welt sei akut vom Untergang bedroht.
Man sollte Beiträge nicht in leicht frustrierter Stimmung schreiben. Und wenn doch, dann sollte man möglicherweise seine Leser vorwarnen. Also: Das hier ist ein Beitrag, der in leicht frustrierter Stimmung geschrieben wird.
Wir denken immer noch zuviel in Kategorien wie Plattformen oder Zeitungen. Dabei zeigen Apple News und Blendle einmal mehr: Journalismus der Zukunft wird in erster Linie entbündelt stattfinden. Das muss kein Fehler sein.
Facebooks neueste Idee von den "Instant Articles" wirft wieder einmal die Frage auf: Freund oder Feind? Die eindeutige Antwort: beides.
Erst gehypt, dann totgeschrieben - und jetzt eine existentielle Bedrohung des menschlichen Verstands: Das Thema Livestreaming hat in verblüffend kurzer Zeit alle Phasen der medialen Hysterie durch. Ein guter Grund, jetzt mal in Ruhe darüber zu reden.
Es wäre ganz früher (also noch vor ungefähr 20 Jahren) eine völlig undenkbare Idee gewesen: Technik treibt den Journalismus.
Es ändert sich gerade mal wieder ungefähr alles: Journalismus ist auf dem Weg zu einer Art digitalem Dauer-Narrativ. Vor allem Bewegtbild und Realtime-Jornalismus spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Mit schlechten Rahmenbedingungen werden einfach nur Leute schlecht behandelt? Unfug. Der Journalismus könnte sich, wenn es so weiter geht, leider um seine eigene Zukunft bringen.