Gestern kam ein neuer Fernseher ins Haus; so ein richtig heftiges Teil. Groß wie eine Kinoleinwand, flach ne wie Flunder, kurzum: ein eigentlich richtig guter Grund, mal wieder einen ordentlichen Fernsehabend machen zu wollen. Das kommt bei mir eher selten vor, nicht nur aus Zeitgründen, sondern auch deswegen, weil die Chance, etwas Ansprechendes zu sehen, nach meiner subjektiven Beobachtung in den letzten Jahren konstant gesunken ist. Mein TV-Rundumschlag ist im Regelfall „Switch reloaded“; das sind 25 Minuten gnadenlos guter Parodie. Von der man allerdings denkt, sie sei maßlos überzogen; vor allem dann, wenn einem der Vergleich mit dem Original fehlt.
So was sollte man nicht tun, habe ich gestern festgestellt, weil man wirklich die ganze Zeit glaubt, „Switch“ zu sehen. „Popstars“ beispielsweise, so die Erkenntnis aus dem 5-Minuten-Aufenthalt während des gestrigen Einweihungs-Zappens, ist wirklich nochmal um eine ganze Dimension hohler als es die Parodie jemals sein könnte. Bei den ZDF.reportern schafft man es einen ganzen Abend lang über Blutproben zu Wasser und zu Lande zu reportieren. 9 Live gibt es wirklich. Jürgen Milski und Alida Dingsbumms auch. Ich hielt das bisher für ein Fantasieprodukt Stefan Niggemeiers.
Die wie immer löbliche Ausnahme: „quer“ im BR. Mit einer ganz wunderbaren Idee gestern abend, nämlich einer Landtagswahl im Bierzelt auf der Wiesn mit drei Wählergruppen: Nüchterne, Angetrunkene, Volltrunkene. Erstaunliches Resultat: Je besoffener die Leute sind, desto näher ist die CSU an der Zweidrittelmehrheit. Bei den Nüchternen langte es gerade mal für 45 Prozent.
Du hast recht, „quer“ wirklich eine tolle sendung. Kritisch, erfrischend und die früher-stoiber, jetzt beckstein-parodie am ende ist immer ein gelungener abschluss.