Selbstzufrieden in den finalen Akt…
Das Netz und die Digitalisierung machen also den Journalismus kaputt? Kann schon sein. Ein bisschen. Tatsächlich sind es die Protagonisten selbst, die ihre alte Welt leidenschaftslos untergehen lassen.
Das Netz und die Digitalisierung machen also den Journalismus kaputt? Kann schon sein. Ein bisschen. Tatsächlich sind es die Protagonisten selbst, die ihre alte Welt leidenschaftslos untergehen lassen.
Es gibt mal wieder eine neue Studie aus Dortmund. Eine, die sich mit der aktuellen Lage der Regionalzeitungen beschäftigt. Und das, was aus dieser Studie hervorgeht, müsste eigentlich alle Verlagsmanager tief beunruhigen.
Die Kollegen auf den Medienseiten haben am Dienstag jubiliert: Die ebenso traditionsreiche wie insolvente "Abendzeitung" in München ist gerettet. Der niederbayerische Verleger Martin Balle ("Straubinger Tagblatt") hat das Blatt übernommen.
Am Freitag habe ich in Hamburg Sebastian Esser getroffen (für die wenigen, die es evtl. nicht wissen: Er ist der Herausgeber der künftigen "Krautreporter"). Wir haben uns schnell ein wenig an die Seite verdrückt...
Zumindest eines muss man den "Krautreportern" ja lassen: Ihr absehbares Scheitern hat eine der intensivsten und anhaltendsten Diskussion über ein einzelnes Projekt ausgelöst. Natürlich ist es noch nicht ganz vorbei, wenn sich in den kommenden drei Tagen noch ein bisschen mehr als 7000 Abonnenten finden, dass wird es doch noch was aus dem Magazin.
Kleiner Hinweis vorweg: Dieser Beitrag hier ist etwas off-topic. Er enthält nur Spurenelemente des ansonsten hier übliches Genöles über die Medienwelt. Es geht generell auch nur eher am Rande um Medien...
Krautreporter der kleineren Art: Ein Trio aus Berlin fliegt nach Brasilien, um von dort aus Geschichten aus dem Land der Fußball-WM zu liefern. Sechs Wochen lang. Ein Projekt, das jede Unterstützung verdient.
Man muss sich das vermutlich so vorstellen: Beim "Spiegel" haben sie in Wirklichkeit zwei Redaktionen. Eine für die harten Themen und eine für Rückenschmerzen, Tatort und alles mit Hitler.
Noch immer diskutieren wir, ob Journalismus digital oder analog sein darf/soll/muss. Dabei gibt es inzwischen gravierendere Probleme: Braindrain beispielsweise. Und frustrierte Journalisten, die von dem, was sie da machen, selbst nicht überzeugt sind.
Vielleicht ist das ja eine persönliche Sache, was weiß man schon. Aber seit geraumer Zeit gehen mir zwei Sachen ziemlich auf mein sensibles Gemüt. Zwei Sachen, die ich mal sehr geschätzt habe...