Traumwandelnd in Digitalistan…
Ein Live-Echtzeit-Bewegtbild-Virtuelles-Netz: Wir erleben gerade, wie sich digitaler Journalismus und das Netz neu erfinden.
Ein Live-Echtzeit-Bewegtbild-Virtuelles-Netz: Wir erleben gerade, wie sich digitaler Journalismus und das Netz neu erfinden.
Wenn man irgendwas aus den letzten Monaten mitnehmen kann, dann das: Diese Sache mit dem Medienwandel geht gerade viel schneller als erwartet. Es tritt ein, was wir eigentlich schon lange ahnen: Disruption auf allen Ebenen.
Medientage vorbei, Zukunft ungeklärt: So wie es aussieht, war der Branchentreff in München nett zum - sich treffen. Die wirklichen Entwicklungen dagegen sind so radikal anders, wie es sich die meisten der Teilnehmer kaum vorstellen können.
Ab sofort ist die Zukunft von Medien, Journalismus und Kommunikation erhältlich. Zumindest so, wie Google Pixel sich das vorstellt.
Die Tage herrscht gerade etwas Aufregung. Darüber, dass man jetzt schon ganze Zeitungsseiten für 200 Euro kaufen kann. Womöglich sogar noch für weniger.
Ich hab mir Folgendes überlegt: Irgendjemand müsste mal die Zeitungsverleger verklagen, weil sie seit vielen Jahren rundfunkähnliche Angebote im Netz machen.
Der Kollege Thomas Knüwer hat unlängst den 5. Jahrestag des Ersterscheinens der deutschen "Wired" ausführlich auseinandergenommen geschildert. Das hat mich ein bisschen erschreckt. Weniger, wegen der einen oder anderen Anedokte, die erst jetzt nach fünf Jahren an die Öffentlichkeit darf. Mehr dagegen, weil schon wieder fünf Jahre vorbei sind, ohne dass ich gemerkt habe.
Als ich mein Volontariat bei einer kleinen Tageszeitung in Niederbayern absolviert habe, war allen Beteiligten klar: Lange geht das so nicht mehr weiter mit dem Lokaljournalismus.
Der Streit um die App der Tagesschau geht in eine weitere Runde. Er ist ungefähr so sinnvoll wie die jahrelangen Debatten um ein Leistungsschutzrecht...
Die Vorgänge am Münchner OEZ, Würzburg, Ansbach und Nizza haben eines gezeigt: Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen Journalismus und sozialen Netzwerken. Was bedeutet, dass wir als Journalisten auch etwas ganz anderes leisten müssen. Wir sind nicht Twitter - und das ist auch gut so.