Twitter und Facebook: Gehen oder bleiben?

Jeden Tag, wenn ich meine Social-Media-Kanäle öffne, kommt dieses merkwürdige Gefühl auf, das mit Ambivalenz wenigstens halbwegs vernünftig beschrieben ist. Auf der einen Seite durchaus so was wie Freude, weil es Nachrichten und Menschen gibt, die man immer wieder gerne liest. Gleichzeitig kommt aber auch die Ahnung, dass es mir in absehbarer Zeit die Laune verhageln wird. Weil soziale Netzwerke ja auch immer das sind: latente Zeitverschwendung, eine Bühne für selbstverliebte Narzissten, Schauplatz von Pöbeleien und Ausfälligkeiten, dazu muss man nicht Franck Ribéry sein. Was überwiegt? Keine Ahnung. Hängt mit der Tagesform zusammen; mit meiner eigenen und mit der der anderen.

Westfalen-Blatt: Eine Mustergeschichte für Zeitungen 2019

Jeder Journalist weiß das: Es gibt Nachrichten, die gar keine sind. Weil sie nichts Neues enthalten. Und weil sie niemanden mehr überraschen. Um (beinahe) ein solches Exemplar handelt es sich auch hierbei: Das „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld legt seine Aktivitäten mit denen von Aschendorff in Münster zusammen. Das klingt schöner, als es ist. De facto werden die Bielefelder aus Münster übernommen. Eine Geschichte, die sinnbildlich für die Lage der regionalen Zeitungen steht.

Das Gift der Relotius-Lüge

Seit Freitag Abend versuche ich, den neuen "Spiegel" zum lesen. Das schaffe ich nur so mittelgut und ich bin mir ziemlich sicher: Wenn man versucht, den "Spiegel" zu lesen, dann merkt man erst, was Claas Relotius angerichet hat.

Wir Journalisten

Gerade eben nehmen wir Journalisten uns selbst wieder auseinander, wegen dieses Herrn Re...na, Sie wissen schon. Dabei sind wir nur manchmal so schlimm, wie wir es uns nachsagen. Manchmal dafür aber sogar noch schlimmer. Eine kleine Typologie des deutschen Medienschaffenden.

Die Milchkannen-Republik: Wo Facebook die Krönung der Innovation ist

Medien-Deutschland ist gerade dabei, sich bei der Digitalisierung zufrieden zurückzulehnen, weil man ja irgendwie ganz schön weit ist. Dabei tauchen deutsche Unternehmen in internationalen Innovations-Rankings selten auf. Vermutlich deshalb, weil auch im Medien-Betrieb die Milchkannen-Einstellung vorherrscht: 5G und den anderen Quatsch braucht man ja nicht überall. Medien-Deutschland kurz vor dem nächsten Jahrzehnt: ein Land im Selbstverzwergungs-Zustand.

Der Jahres-Rundumschlag 2018

War 2018 nun ein gutes oder schlechtes Medienjahr? Keines von beidem. Es war eines, wie wir sie in den kommenden beiden Jahrzehnten jedes Jahr erleben werden. Es war: in seinem ganzen Irrsinn ganz normal.