Die Tage habe ich mal wieder ordentlich aufgeräumt. Gelegentlich befällt mich so ein Rappel, dann mutiere ich zur deutschen Ausgabe von Marie Kondo. Diesmal hat es meine diversen Rechner, iPhones und Tablets erwischt. Noch dazu diverse Abos und Webseiten. Was mir aufgefallen ist: Von fast allem gibt es inzwischen viel zu viel. Da bleibt es nicht aus, dass man sich spezialisieren und personalisieren will. Was das mit uns als Medienmenschen zu tun hat. Ich hätte eine simple Geschäftsidee für Sie. User stellen eine klare Frage und bekommen eine eindeutige Antwort, die idealerweise auch noch korrekt ist. Gibt es schon, sagen Sie? Nicht ganz falsch, aber eben auch nur eingeschränkt richtig. Zumindest, wenn es um Medien im weitesten Sinne geht, bekommt die werte Kundschaft leider nur in seltenen Fällen das, was sie gerne hätte. Im Angebot sind stattdessen immer noch in der Regel: General Interest und Linksammlungen, durch die man sich dann durchwühlen kann. Oder mal ein Portal wie „Gute Frage“, bei dem aber am Ende doch nur potenzielle Antworten vieler Beitragender bekommt. Ob die Antwort dann auch korrekt ist, keiner weiß es, am wenigsten der, der die Frage stellt. Was sich allerdings auch abzeichnet: Der Trend geht in die andere Richtung. Teils technisch bedingt, teils den User-Wünschen entsprechend. Wundern sollte man sich darüber allerdings nicht. In Zeiten eines potenziellen digitalen Overkills ist General Interest kein echter Wert an sich mehr. Wo es von allem zu viel gibt, ist irgendwann der Filter, die Spezialisierung gefragt. General Interest: Von allem ein bisschenWas ist die Idee von General Interest? Der Name sagt es: Das, was von mehr oder weniger allgemeinem Interesse ist, zu Papier (oder sonst wohin) zu bringen. Tagesschau oder Tageszeitung, die Nachrichten im Radio oder die News-Webseite, sie alle kommen aus der gleichen Idee: Sie erzählen das Wichtigste, was die Allgemeinheit interessieren könnte. Da kommt dann wahlweise eine kurze Sendung, eine Tageszeitung oder ein kunterbuntes Irgendwas wie der „Stern“ dabei raus. Und wenn man so will, dann ist Google das General Interest unter den Suchmaschinen. Gib einen Suchbegriff ein und du bekommst eine Linksammlung, die querbeet durchs Netz geht. Das hat seine Vorteile, beispielsweise dann, wenn man auf der Suche nach umfangreichem Material ist. Und es hat seine Nachteile. Vor allem dann, wenn man auf eine gezielte Frage eine klare Antwort bekommen möchte. Nicht umsonst stürzen sich viele User mit solchen klaren Fragen auf Tools wie ChatGTP, weil die solche Antworten vermeintlich liefern. Das Richtige und Relevante filternDer Job, den wir also zunehmend mehr machen müssen, egal ob manuell, ob als Suchmaschine oder als KI: aus der gigantischen Flut an Informationen die Richtigen und Relevanten herausfiltern. Personalisierung und Spezialisierung also. Wovon persönliche Relevanz abhängen kann, ist ganz unterschiedlich; Konzerne wie Google wissen das schon lange. Vergleichsweise neu ist allerdings die Möglichkeit, schnelle und klare Antworten zu geben. Wenn jemand „Alexa, wo ist/was ist/wer ist …“ sagt, bekommt er im Regelfall genau eine Antwort. Das ändert vieles, wenn nicht sogar alles. Das Geschäftsmodell besteht also künftig viel mehr daraus, „Special Interest“ zu bedienen. Nicht nur „Special“, sondern eben auch: personalisiert. Wer so etwas schon macht? Perplexity beispielsweise (regelmäßige Leser kennen meine Vorliebe für dieses Tool). Oder eben auch: alle Smartspeaker. |
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