Ziemlich leise hat Facebook eine neue Funktion eingebaut. Mit ihr kann man jetzt nachverfolgen, wo Facebook uns auch dann trackt, wenn wir gar nicht bei Facebook sind. Wenn man sich das anschaut, ist man selbst als abgebrühter Bewohner des Planeten Facebook einigermaßen geschockt. Read More
Gestern war ich um 7.42 Uhr beim Laufen. Um 8.40 habe ich mein Training beendet und die dazu gehörende Lauf-App dann noch mal verwendet (in irgendeiner Form). Am Tag davor habe ich um 23.35 Uhr die App noch mal aktiviert. Und kurz danach war ich bei meiner Wetter-App und offensichtlich auch nochmal im Netz unterwegs, irgendwas zu lesen. Ich habe keine Ahnung warum, irgendeinen Grund wird es gehabt haben.
Und ehrlich gesagt: Ich hätte es gar nicht mehr gewusst, was ich vorgestern um 23.35 auf dem Handy gemacht habe.
Aber dafür weiß es: Facebook.
So wie Facebook alles über mein Leben weiß. Jede Kleinigkeit. Man ahnt das ja schon länger und mindestens genauso lange halten sich hartnäckige Spekulationen darüber, dass Facebook über das Handy mithört, wenn die App auf dem Smartphone geöffnet ist. Aber Facebook braucht gar kein Mikro. Sondern nur eine sehr spezielle und gut versteckte Funktion.
Sie heißt: Deine Aktivitäten außerhalb von Facebook. Und sie hält, was der Name verspricht. Leider. Denn tatsächlich ist diese Funktion das größtmögliche digitale Stalking, das man sich nur vorstellen kann.
Woraus das hervorgeht? Seit Anfang dieser Woche stellt Facebook seinen Mitgliedern die Möglichkeit zur Verfügung, genau einzusehen, was Facebook neben den Aktivitäten auf der eigenen Seite bzw. der App sonst noch alles trackt und speichert.
Um es kurz zu machen: ungefähr alles.
Selbst wenn man eigentlich weiß, wie das funktioniert mit dem Tracken im Netz und schon alleine deshalb hartgesotten ist, erschrickt man, wenn man das Ausmaß der lückenlosen Überwachung sieht, das Facebook da aufgezogen hat. Facebook weiß buchstäblich mehr über Sie als jeder andere und vermutlich sogar als Sie selbst. Selbst dann, wenn man seinen Konsum einschränkt und den Riesen auf Diät setzen will, Facebook ist immer dabei, wenn Sie etwas machen. Buchstäblich: immer und überall.
Die Einführung kam wie immer ziemlich leise. Und man muss schon gut suchen, wenn man den Punkt finden will.
Und so kommt man raus aus der Nummer:. Klicken Sie auf dieser Seite auf „Verlauf löschen“. Danach allerdings würde Facebook die neuen Daten weiterhin speichern. Wer das nicht will, muss dies bei Facebook explizit ausschließen. Suchen Sie auf derselben Seite nach der Option zum „Verwalten zukünftiger Aktivitäten“. (Um sie zu finden, müssen Sie vielleicht zuerst auf „Weitere Optionen“ klicken – ich weiß, dass sie es Ihnen nicht leicht machen). Hier geht es dann zur Option „Zukünftige Aktivität verwalten“. Dort lässt sich dann das künftige Speichern endgültig deaktivieren.
Wichtig zu wissen: Mit dem Deaktivieren der Off-Facebook-Aktivitäten gehen auch die bisherigen Facebook-LogIns bei Drittanwendungen komplett verloren. Aber ohnehin wäre es keine schlechte Idee, die Zahl seiner Facebook-LogIns zu reduzieren.
Facebook ist ein bisschen wie Trump – kann machen was es will, alle ärgern sich, nichts ändert sich
Und dann kommt ausgerechnet in dieser Woche noch so eine Geschichte: Wirtschaftlich ging es Facebook offenbar noch nie so gut wie heute. Der Laden brummt. Und er respektive Mark Zuckerberg erinnern ein bisschen an das Trump-Paradox. Man ärgert sich über den Laden, er hat ein Image unter aller Würde, man ahnt, dass es sich um eine Datenkrake und Datenschleuder übelsten Ausmaßes handelt – und macht dann schulterzuckend weiter (ich nehme mich da nicht aus, mit der sehr bequemen Ausrede, dass man ja gerade als Journalist gar nicht anders könne als bei Facebook zu sein).
Und trotzdem gehört das große Reich des Mark Zuckerberg zu den erstaunlichsten Phänomen des digitalen Universums. Jede Kritik, jeder noch so große Skandal prallt daran ab. Facebook hat ein Überwachungs-Imperium geschaffen, gegen das sich „1984“ wie ein lustiges Kinderbuch liest. Keine Dystopie ist je auf das gekommen, was Facebook zur Realität gemacht hat.
Einfach daVon ausgehen das diese Daten, alle Daten deren man habhaft werden konnte schon immer gestohlen wurden. Blos wird jetzt die frohe Botschaft Verkündet das man dies ansehen kann und es dafür ein hübsches Optiönlein gibt. Das gleiche „natürlich“ auch wenn jemand ddie Absicht hat das eigene Profil zu löschen und sich dieser Diebe entledigen möchte, denn auch da wird blos unsichtbar was existiert. So richtig kriminell wird das ganze wenn Regierungen das alles unter dem Deckmantel der üblichen Marktliberalsierungen so Liberalisieren das schlicht der Frechste gnadenlos gewinnt. Alles listig Versteckt hinter AGB’s die kaum jemand durchschaut. Nein, die Menschen sind nicht selber Schuld wenn sie damit systematisch über den Tisch gezogen werden. All das liegt, wie alles das uns umgibt, alleine in der Hand der Regulierenden und Sanktionierenden Politik die in krimineller Absicht keinen Gestaltungswillen mehr hat.