Seit gut 20 Jahren gibt es jetzt dieses Internet. Zumindest in einer solchen Form, in der man sich als Medienmensch damit beschäftigen sollte. Seitdem hat sich fast alles mindestens einmal komplett geändert. Nur eines, das bleibt. Vermutlich sogar für immer…Read More
Die Nur-wenn-es-gute-Inhalte-die-monetasierbar-sind-Kette (im folgenden einfach DIE Kette genannt). Diese Kette wird meistens als sogenannte Argumentation getarnt und hat ein paar unbestreitbare Vorteile. Der größte ist vermutlich, dass sie mit nur minimalen Anpassungen auf nahezu alles anwendbar ist, was im Netz war und was noch kommen wird.
Und das geht so:
Nummer 1: Nur, wenn es genügend gute Inhalte gibt…
Sehr gerne genommenes Intro in DIE Kette: Klar gibt es gute Webseiten/Videos/Audios/. Aber solange die Inhalte nicht die Qualität haben, die man von früher gewohnt ist, hat es keinen Sinn, weiter in das Thema zu investieren. Schade, wo man eigentlich ja wirklich gerne…
Nummer 2: Zu viel Aufwand bei wenig Nutzen
Natürlich hätte man das Argument mit den angeblich fehlenden guten Inhalten selber entkräften können. Indem man selbst welche macht. Kommt man mit diesem Argument, greift Nummer 2 in der Kette: Sicher könnte man das, aber wofür? Hoher Aufwand, wenig Nutzen. Da steckt man das Geld lieber in Inhalte, die schneller und einfacher produziert sind. Und sowohl von den Lesern gemocht als auch gekauft werden. Videos/Audios/Irgendwas Digitales? Schon nett. Aber nicht um jeden Preis und um diesen schon gar nicht.
Nummer 3: Lässt sich nicht monetarisieren!
Vorsichtig wendet der Digital-Mensch im Haus ein, dass dieses ganzes Zeug dennoch die Zukunft sein könnte und womöglich sogar schon die Gegenwart ist. Und dass man durchaus in der Lage sei, hochwertige Inhalte zu einem vertretbaren Aufwand zu produzieren, schließlich gibt es inzwischen sogenannte Mobil-Telephone, mit denen man Videos und Audios…
Spätestens dann wird die Keule geschwungen: Und wie soll man damit Geld verdienen? Wer bezahlt für sowas? Lässt sich alles nicht monetarisieren, die Webseite nicht, Social Media nicht, Videos und Audios auch nicht.
Nummer 4: Ist eh alles überschätzt!
Der Digital-Mensch ergreift seine letzte Chance. Vorsichtig verweist er darauf, dass es ja doch die eine oder andere Redaktion gibt, die diese digitale Transformation geschafft hat und dabei halbwegs Geld verdient. Schon klar, hören wir dann. Aber erstens sind das die „New York Times“ oder irgendwelche andere, die nicht zum Vergleich tauge. Und außerdem: Das wird alles überschätzt! Der Internet-Kram, dieses Multimedia. Am Ende verschwindet es wieder. Was also sollen wir uns um einen Hype kümmern?
Weitere Auskünfte zum Funktionieren der Kette erteilen gerne eine ganze Reihe von Verlagen und Verbänden in Deutschland.