Das Projekt BR24

Ein neues Projekt, bei dem Entwickler und Journalisten eng zusammenarbeiten und an dessen Ende irgendwann mal so etwas wie ein neues Narrativ für digitalen Journalismus stehen soll: In diesen Wochen ist für mich BR24 gerade eines der spannendsten Dinge, die ich seit langem gemacht habe.
br24_header

Wenn re:publica ist, dann kommt man ungefähr zu gar nichts mehr. Ich muss diese leicht larmoyante Feststellung vorweg schicken, weil ich seit ein paar Tagen auf der #rp15 und in den diversen Netzwerken von einem Projekt erzählt habe, an dem ich (mit-)arbeite, das ich sehr spannend finde. Und bei dem es wie immer großartig wäre, ein bisschen Support und Feedback aus dem Netzwerk zu bekommen (andere würde es Filter Bubble nennen). Aber bisher, Gründe siehe oben, bin ich nicht dazu gekommen, das Projekt und die dahinter liegenden Ideen auch auf dieser kleinen Seite vorzustellen.

Das Projekt: BR24 wird die zentrale Newsapp des BR. Und hoffentlich irgendwie auch der Einstieg in ein modernes, digitales Storytelling. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir gerade eben mal wieder die nächste Evolutionsstufe des digitalen Journalismus erleben. Die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass wir endlich beginnen, eigene Narrarive im Netz zu entwickeln. Die mehr sind als die mehr oder weniger langweilige Transformation analog erstellter Inhalte in die digitale Welt.

Ich bin, auch nach den Eindrücken der #rp15, ziemlich sicher, dass sich diese Entwicklung, die wir gerade erleben, vor allem in einem von denen der vergangenen Jahre unterscheidet: Zum ersten Mal reden wir nicht nur von irgendwelchen neuen Tools und anderen technischen Spielereien, die den Journalismus bisheriger Machart ergänze. Stattdessen entsteht gerade so etwas wie ein originärer digitaler Journalismus. Einer, der nicht einfach nur auch aus der analogen Welt bekanntes Zeug auf digitale Kanäle ausspielt. Einer, der eigene Narrative entwickelt und so unverwechselbar wird, dass man ihn tatsächlich als eigene Gattung wahrnimmt. Das ist ja bisher auch im Jahr 20 der Digitalisierung eher selten der Fall. Wie diese Narrative in Form einer App und eines fließenden Projekts aussehen sollen, haben wir auf der re:publica ein paar Menschen gefragt – und ziemlich interessante Antworten bekommen:

Was ich persönlich enorm interessant finde: Bei diesem Projekt sind die Kollegen Entwickler massiv mit eingebunden. Weder als Dienstleister noch als diejenigen, die uns irgendwas hinwerfen und wir dann schauen müssen, wie man damit umgehen kann. Kurz gesagt: Entwickler und Journalisten begegnen sich auf der viel zitierten Augenhöhe. Und auch, wenn das jetzt womöglich etwas pathetisch klingt: Es ist wirklich meine feste Überzeugung, dass wir einen neuen, digitalen Journalismus nur dann hinbekommen, wenn wir als Journalisten und Entwickler an einem Tisch sitzen. Beim BR sitzt auf der Entwicklerseite Mustafa Isik; seine Sicht der Dinge verrät er hier:

Und weil das alles ja so neu und spannend ist, haben wir diesem Projekt auch ein eigenes Entwickler-Blog gewidmet. Wir freuen uns vor allem über alle, die nicht nur mitlesen, sondern sich auch zu Wort melden.

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