Folgen Sie mir jetzt bitte zurück in das Jahr 2001: Das Netz ist ein „Schnorrermedium“. Eines, in dem im Gegensatz zu den Lesern der Printausgabe „Meinungsmüll, Geplapper und Unsinn“ absondern. Keine Frage, dass es sich nicht lohnt, sich durch diesen Wust zu lesen, nur um dann – vielleicht – in jedem zehnten Beitrag mal Lesenswertes zu entdecken.
Was an sich ja auch nicht erstaunlich ist. Kommentarspalten in Blogs sind tendenziell ja doch eher „Klowände“, an denen sich schnell mal „Krakeele“ findet. Die „Blog-Warte“ indessen, sie verschanzen sich gerne in der Dunkelheit und der Masse und haben nichts anderes zu tun, als etablierten Medienmachern ans Bein zu pinkeln. Tja, so ist das – in diesem Netz, dem Schnorrermedium, dem dunklen Ding, in dem sich in erster Linie Krawallmacher und Denunzianten finden.
Ich weiß nicht, wie viel Arroganz, Selbstverliebtheit und Rechthaberei hinter solchen Auffassungen stecken. Was ich sicher weiß: Die Äußerungen stammen aus dem Februar 2014, sie kommen vom FAZ-Mann Michael Martens, der offensichtlich auch die eigene FAZ-Seite als „Schnorrermedium“ voller Meinungsmüll sieht (ich wüsste übrigens gerne, was sich FAZ.net-User denken, wenn Sie lesen, was Ihre Autoren von Ihren Kommentaren halten). Und von Matthias Matussek, seit neuestem bei der „Welt“. Matussek will in seinem Text bei „The European“ eigentlich nur auf Vorwürfe Stefan Niggemeiers antworten, entgleist dann aber völlig und endet schließlich…siehe oben.
Und was ich seit heute auch wieder weiß: Die Debatten, von denen man eigentlich hätte denken könne, dass sie allmählich vorbei seien, sind noch lange nicht beendet. So lange nicht, so lange Journalisten glauben, Meinungsäußerungen im Netz seien mehrheitlich „Meinungsmüll“ oder „Krakeelerei“.
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