Gott sei Dank haben sie beim „Stern“ lange und laut genug getrommelt. Sonst wäre mir vermutlich gar nicht aufgefallen, dass sich da irgendwas geändert hat. Auf den ersten Blick fand ich ihn wie immer, auf den zweiten sieht er aus wie der „Stern“ mit einer homöopathischen Dosis SZ-Magazin. Dass der neue und künftige Allein-Chef Dominik Wichmann eine entsprechende Vergangenheit hat, sieht man als Magazin-Leser relativ schnell, nicht nur daran, dass er seine Ex-Autorin Meike Winnemuth ausgegraben hat, die jetzt auch im „Stern“ nochmal erzählen darf, wie das war, als sie bei Jauch 500.000 Euro gewann und dann auf Weltreise ging.
Auf der anderen Seite hat so eine Stern-Redaktion dann aber auch eine Vergangenheit, die man nicht mal eben vergessen macht. Der treue Leser der Hamburger Wundertüte muss sich deswegen also keine Sorgen machen. Das, was er seit gefühlt einem Jahrhundert im „Stern“ findet, findet er unverändert wieder, all die Cartoons, Fotostrecken, Kochrezepte und natürlich das unvermeidliche „Was macht eigentlich…“. Der „Stern“ bleibt also vorläufig das ZDF unter den Zeitschriften, ein Rentner in Jeans, ein Heft, an das man sich gewöhnt hat, das man weiß Gott nicht mehr wirklich braucht, was aber doch irgendwie fehlen würde, wenn es weg wäre, schon alleine deswegen, weil ältere Menschen wie ich den „Stern“ so untrennbar zu den Jugenderinnerungen zählen wie ein Raider, die Hitparade im ZDF oder Bonanza-Fahrräder.
Auf Dauer könnte das allerdings ein etwas schwaches Argument fürs Überleben sein. Gut möglich also, dass demnächst deutlich mehr SZ-Magazin im „Stern“ steckt.
gegen die Bilder, Rätsel und „was macht eigentlich…?“ Hab ich ja garnichts. Und welche Schriftart der Stern benutzt ist mir relativ egal.
Was mich nur wundert: trotz des Riesenlärms bleibt vor allem Qualitativ alles beim alten. So nett die Titelstory über verliebte Pfarrer auch war, so richtig in die Tiefe ist man bei der Story auch nicht gegangen.
Und ich hab jetzt wirklich keine Lust auf Kirchenbashing. Aber da wäre mehr drin gewesen. So bleibt dann – wie im Text beschrieben – alles beim alten. Wenn ich einen Stern sehe, Blätter ich kurz zur Dosis Jörges, klau das „Kreuzweise“ Rätsel, und gut is…