Es ist ja nicht so, dass wir nur in Deutschland dieses Digitalisierungs-Drama haben. In England beispielsweise schaut die ganze Branche mehr oder minder gebannt darauf, wie es wohl dem “Guardian” ergehen wird. Der schreibt sie Jahren ziemlich horrende Verluste und versucht sich jetzt in einer Art Radikalwende. Das Papier haben sie weitgehend abgeschrieben dort, das digitale Geschäft soll über kurz oder lang das analoge vollständig ersetzen. Und vermutlich ist das auch der größte Unterschied zu den Haltungen, die man hier gerne einnimmt: Bei uns sieht man das digitale Leben ja immer noch eher als eine Art Ergänzung, manchmal auch nur als eine Art Abwehr gegen den möglichen Bedeutungsverlust der analogen Medien. Vermutlich das auch genau das, was es so schwierig macht: Wenn man etwas so ganz ohne innere Überzeugung und mehr oder minder aus Zwang tut, dann kommen selten wirklich überzeugende Ergebnisse dabei raus. Und vermutlich ist genau das momentan das Problem: Ich glaube gar nicht so sehr daran, dass wir umzingelt sind von lauter Digitalhassern. Aber so richtig begeistert sind eben nur die Allerwenigsten und das reicht im Regelfall zu einer netten, kleinen Saboteurshaltung allemal aus.
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Bei Twitter habe ich heute gelesen, dass die ZDF-App inzwischen auch in der Zertifizierungsschleife von Apple hängen soll. Man darf gespannt sein, was dann passiert. Schließlich ist nicht auszuschließen, dass auch diese App Texte enthalten wird.
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DAPD hat heute übrigens angekündigt, dass die Agentur die Preisdifferenz zur dpa und anderen künftig noch weiter anheben möchte. Fortan soll der Abstand zu den Mitbewerbern nicht mehr 25, sondern 30 Prozent betragen. Man begründet dies, durchaus edelmütig, damit, dass speziell Verlage ja nicht mehr so viel Geld erlösen und somit zum Ausgeben beispielsweise für Agenturen zur Verfügung hätten. Das ist sicher richtig und wahrscheinlich wird es auch keinen Kunden geben, der protestieren würde. Auf der anderen Seite zeigt das aber auch sehr schön, in welch fatale Spirale Journalisten zunehmend geraten: Wenn die DAPD weitere Kosten senken will, dann wird das vermutlich auch zu Lasten der Honorare gehen (wie auch sonst). Die “Ware” Journalismus verliert weiter an ökonomischen Wert, weil sie über den Preis in den Markt gedrückt werden soll (vielleicht sogar muss). Dass die “Ware” dadurch unbedingt besser wird, darf man allerdings bezweifeln. Goldene Zeiten für alle, die sich aus dieser Spirale befreien..