Eine der weitverbreitesten (und unsinnigsten) Meinungen über Journalismus im Netz ist ja die: Dort müsse alles schnell gehen, kurz sein, in kleinen Häppchen konsummierbar, während man die großen und bedeutsamen und sozusagen richtig wichtigen Hintergrundstücke dann analog wahlweise liest, schaut oder hört.
Das ist ziemlicher Unfug – und wir würden gerne belegen, dass es auch anders geht. Wenn auch mit anderen Ansätzen. Simon Kremer hat schon etliche großer und guter Multimediareportagen produziert und deswegen liegt es nahe, dass er sich im Buch mit diesem Thema beschäftigt. Sein Ansatz (kurz und knackig) klingt so:
Es ist ein weitverbreitetes Vorurteil, dass die Reportage online nicht funktioniert und sich der Medienkonsum dort eher auf News und Berichte konzentriert. Gerade im Internet bieten sich dem Journalisten vielfältige Möglichkeiten Geschichten neu und anders zu erzählen: Es ist der Ort für die Multimediareportage. Sie zieht den User nicht nur auf einer Sinnesebene in die Story hinein und lässt ihm dabei auch Freiheiten einer non-linearen Erzählweise.
Nacheinander werde ich die Möglichkeiten der Multimediareportage als Video, Audio-Slideshow und interaktiver Reportage (z.B. Flash oder Vuvox) beschreiben und auch auf die Verknüpfung von Textreportagen mit einzelnen O-Tönen, Bilderstrecken, etc. eingehen.