An dem Tag, als ich das erste Exemplar meines ersten eigenen Buchs in der Hand hielt, dachte ich für einen kurzen Moment, ich müsse vor Stolz platzen. Das war alles ziemlich unfassbar für mich: Jemand würde also wirklich nicht nur seine Zeit opfern, sondern auch noch was bezahlen dafür, dass er sich dieses Buch ins Regal stellen kann? Das schien mir alles ziemlich surreal.
Meinen ersten richtigen Dämpfer bekam ich dann, als mir mein Verlag nach den ersten durchaus freundlichen Rezensionen ein, zwei Besprechungen zukommen ließ, die nicht ganz so wohlgesonnen waren. Vor allem hatte man mir in diesen Besprechungen vorgeworfen, dass mein Buch für den Lehrbetrieb nicht so gut geeignet sei, was mich vor allem deswegen ärgerte, weil es ja nie für den Lehrbetrieb an Universitäten gedacht war. Und außerdem ärgert man sich immer, wenn man als Autor kritisiert wird. Das ist zwar natürlich nicht in Ordnung, aber trotzdem so. Wer was anderes sagt, lügt.
Das passiert mir diesmal nicht! Das ist natürlich ganz und gar nicht mit ausschlaggebend dafür, dass ich sehr froh bin, bei diesem Buchprojekt hier einen Akademiker an Bord zu haben, sogar einen richtigen. Weswegen es irgendwie auch naheliegend ist, Prof. Dr. Ralf Hohlfeld nicht nur ins Boot zu holen, sondern ihm den quasi ohnedies vakanten dritten Herausgeberposten anzuvertrauen (es reicht jetzt dann auch wieder mit den Herausgebern, von entsprechenden Bewerbungen bitte ich abzusehen).
Aber ganz im Ernst, bevor Sie jetzt aufstöhnen: Natürlich wollen wir ein strikt praxisorientiertes Buch machen, trotzdem aber glaube ich, dass es dem Projekt sehr gut tut, wenn jemand mit einem didaktischen Ansatz dabei ist. Zumal Ralf Hohlfeld nicht zu denen gehört, die in irgendwelchen geistigen Welten schweben und von praktischem Journalismus nichts verstehen. Ganz im Gegenteil, als Inhaber des Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaften an der Universität Passau treibt er (u.a. mit der Einrichtung) eines crossmedialen Zentrums die Modernisierung der Lehre wie kaum ein anderer voran. Ganz davon abgesehen, dass ich damit auch wieder einen schönen Grund gefunden habe, viel öfter ins wunderbare Passau zu fahren. Und mit niemandem kann ich mir so schön glaubhaft einreden, dass wir ja sofort mit diesen Zigaretten aufhören könnten.