Die „Medienlese“ gibt´s nur noch ein paar Tage, und wenn kein mittelgroßes Wunder passiert, dann ist am Donnerstag Schluss. Ich habe selten das Aus eines (Blog-)Projekts mehr bedauert; nicht nur, weil ich die Seite und vor allem (natürlich) die Rubrik „6vor 9“ mochte. Sondern auch deshalb, weil es die Crux der Bloggerei zeigt, vor allem dann, wenn man damit Geld verdienen möchte/muss. Ich wüsste nicht, was die Kollegen falsch gemacht haben, ich fand die Seite immer sehr professionell und potenziell lesenswert und in jedem Fall inspirierender als dass, was sich heute so alles Branchendienst nennt.
Kann man also nur – noch so gut gemachte – Blogprojekte auf die Beine stellen, wenn man umgekehrt bereit ist, seine durchaus professionelle Arbeit kostenlos und unter völligem Verzicht auf Freizeit anzubieten? Und, Zusatzfrage, die ich mir seit ein paar Tagen nach einem überaus interessanten privaten Gespräch immer wieder stelle: Überschätzen nicht dann doch wir als diejenigen, die sich mehr oder minder intensiv in diesem Mikrokosmos aufhalten, die Bedeutung und die Möglichkeiten von Blogs? (Notiz am Rande: An meinem Wohnort kennen, glaube ich, keine drei Leute Bildblog. Dementsprechend wurscht wäre es ihnen, wenn sie wüssten, dass einer ihrer Miteinwohner an Bildblog mitschreibt).
Kann nur jeden Buchstaben dieses Beitrags über die Situation von Blogs unterstreichen – und werde in einer meiner nächsten Vorlesungen daraus zitieren; selbstverständlich mit ordentlicher Quellenangabe. Thema der Vorlesungsreihe ist übrigens „Geschäftsmodelle in den Onlinemedien“. Zum Glück ist nicht die Vorgabe „Funktionierende Geschäftsmodelle….“