Eigentlich wollte ich hierüber beim besten Willen nichts schreiben. Die PNP-Verlegerin verpasst ihrer Nachrichtenredaktion ein dreimonatiges Überschriften- und Textetraining, na und? Soll sie doch.
Dann aber fand ich die Meldung doch bemerkenswert. Ob das jetzt eine Brüskierung der Chefredaktion ist oder nicht, das finde ich daran gar nicht so spannend. Sondern vielmehr dieses – gelegentlich exemplarische – Unvermögen, den Kern des Problems für Zeitungen zu begreifen. Würde die PNP einen externen Berater engagieren, er würde ihr sicherlich nicht diagnostizieren, dass das Problem der regionalen Tagespresse ihre Überschriften oder ihre Bildtexte seien (auch wenn man natürlich immer alles noch besser machen kann und die Überschriften in der PNP eher selten so richtig prickelnd sind). Das Problem sind die falschen Inhalte und die Tatsache, dass man das kovergierende Hypermedium Online weder begriffen noch vernünftig angegangen hat. Kein heute 18jähriger wird in Zukunft die PNP in die Hand nehmen oder gar etwas für sie bezahlen, weil sie jetzt orginelle Überschriften hat.
Ein über 60jähriger Ruheständler soll jetzt also als probates Krisenmittel altgedienten Zetungsredakteuren zeigen, wie man Überschriften und Bildtexte macht. Sprechen wir uns doch mal, sagen wir, im Sommer 2010 wieder. Vermutlich wird man dann auch bei der PNP begriffen haben, dass man 2009 versucht hat, einen Großbrand mit einem Sektglas zu löschen.