Über Moral wollte man diskutieren, Moral und Ethik in der Wirtschaft. Mit Wirtschaftsgrößen und mit dem Erzbischof Marx aus München. Veranstaltet und eingeladen von der Passauer Neuen Presse, die vergangene Woche ein Musterbeispiel dafür lieferte, was in ihren eigenen Reihen nicht mehr ganz so viel Gewicht hat. Eingeladen von einer Zeitung, die einen 30 Jahre im Haus arbeitenden Lokalchef mal eben in wenigen Minuten vor die Tür setzt. Eine solche Veranstaltung in einem solchen Kontext abzuhalten, ist fast so bizarr wie einen Esoterik – und Astrologiechefredakteur in einer Zeit als Berater zu engagieren, in der sich ziemliches Ungemach für die Regionalblätter abzeichnet.
Der BR und seine Niederbayern-Korrespondetin Heidi Wolf nahmen an der wohlfeilen Runde nicht teil und berichteten auch nicht darüber. Aus einem ziemlich guten Grund, sagt die BR-Journalistin:
„Man kann nicht in einem Haus auf hohem Niveau bei Häppchen und Sekt über Moral und Ethik diskutieren, wenn diese Begriffe dort keinen Platz mehr haben.“
Dem kann man nichts mehr hinzufügen. (via Bürgerblick, wo auch ein Link auf einen aktuellen Beitrag des BR über den Kahlschlag bei der PNP zu finden ist).