dass Du in Deiner Wochenendausgabe der scheußlichen Tatsache, nunmehr aus der Sendlinger Straße irgendwo an den Standrand Münchens ziehen zu müssen, auf der ersten Seite einen Vierspalter widmest, soll in Ordnung sein. Dass sich das Streiflicht des gleichen Tages mit diesem Drama beschäftigt, geschenkt. Natürlich ist es sinnvoll, auf Seite 2 deine neue Anschrift (nicht mehr Stadtzentrum, sondern Standrand) bekanntzugeben, falls es irgendjemand noch nicht mitbekommen haben sollte. Die ganze Seite, die sich in der Wochenendausgabe davor mit dem weltbewegenden Fakt befasste, dass die Redaktion der Süddeutschen jetzt nicht mehr im Stadtzentrum, sondern am Stadtrand arbeitet, fand ich richtig gut. Und selbstverständlich rechtfertigt es der Anlass, dass die Redaktion der Süddeutschen jetzt nicht mehr im Stadtzentrum, sondern am Stadtrand arbeitet, dass kommende Woche eine ganze Beilage zu diesem Thema erscheint.
Aber danach ist auch wieder gut, versprochen? Zumal sich die Zahl bodenständiger Redakteure, auf der Suche nach bodenständigen Münchner Themen und im Gespräch mit echten bodenständigen Münchnern, die ich im Areal rund um die Sendlinger Straße beim Arbeiten beobachten durfte, in den letzten Jahren doch ziemlich in Grenzen gehalten hat.
Ja, freilich, Lebbe geht weiter, auch draußen vor der Stadt (ja, in unmittelbare Nachbarschaft des Süddeutschen Verlags, kann man sich jetzt die Spider Murphy Gang geben: „Und draußen vor der großen Stadt – stehen die Nutten sich die Füße platt! Wer’s braucht: Youtube).
Spaß beiseite: Ich find’s auch schade, und ich würde mich als Redakteur wohl ähnlich wehleidig, wehmütig gerieren. Ergo ich fühlte mich jetzt nicht so belästigt durch diese Berichterstattung in eigener Sache; wobei ich durchaus befürchte, dass noch mehr an Bodenständigkeit verloren geht.
Mist, durch das Rumgewackel im Zug ein paar Fehler publiziert. Kommt nicht mehr vor. Eh klar, dass der Mehdorn auch daran schuld ist. (-;
Ich warte jetzt auf die weltbewegende Reportage ‚Mein erster Schultag am Rande der Stadt‘.