Der Mann muss Nerven (und Zeit) haben: Jeden Montag, das ist so erwartbar wie der Verlauf der Sendung, über die er schreibt, setzt sich Reinhard Mohr bei SPON mit Anne Will auseinander. Also, nicht nur mit der Frau, sondern mit der nach ihr benannten Sendung. Und jeden Montag vermutet Herr Mohr, bei Anne Will würden Sprechblasen abgelassen – ebenfalls so erwartbar, dass es langsam auch zur Sprechblase wird. Warum sich Herr Mohr jeden Sonntag und SPON uns jeden Montag damit quält, ist irgendwie völlig offen, aber auf der anderen Seite ziemlich bezeichnend: So geht Konsens-Journalismus, man schlägt auf Frau Will ein und darf sich des Beifalls des SPON-Publikums ziemlich sicher sein. Trifft ja nicht die Falsche; davon abgesehen, dass hochschreiben und dann draufhauen auch so ein Reflex im deutschen Journalismus ist (womit ich um Himmels Willen nichts Gutes über die Sendung namens Anne Will gesagt haben will).
Jedenfalls, wäre Herr Mohr Sänger statt Journalist geworden, er wäre wahrscheinlich als Reinkarnation von Bono aufdie Welt gekommen. Schweinerock nennt man das unter halbwegs musikalischen Menschen, was Bono und U2 so veranstalten. Ziemlich schauderhafte Vorstellung, das.
Ich glaube eher, er würde als Klaus Meine reinkarnieren.
Mir wird schlecht, glaube ich.
Und im selben Spon beschwört GABOR STEINGART zum hundertsten mal die guten alten Zeiten…wenn einem nichts einfällt zur Finanzkrise, oder es einem zu schwierig ist, dann malt man sich aus was einer Schmidt sagen würde.
Nächste Woche: Wie Bismarck auf die Finanzkrise reagieren würde…von GABOR STEINGART