Wenn man noch einen Beleg dafür gebraucht hätte, dass man das Online-Modell der öffentlich-rechtlichen Sender auf neue Beine stellen muss, dann haben ihn WDR und „Der Westen“ geliefert. Der WDR verkauft also seine gebührenfinanzierten Videos an ein Privatunternehmen, das es dann wiederum mit fleißig Werbung am Seitenrand zupackt. Ob ein User diese Werbung dann dem WDR unmittelbar zurechnet oder nicht (so das Argument der „Westen“-Chefredakteurin) – who cares? Tatsache ist, dass im Umfeld dieser Videos Geld gemacht wird und diese Werbung somit unmittelbar zur Refinanzierung des (bereits bezahlten) Beitrags beisteuert.
Natrlich kann niemand es dem „Westen“ verdenken, wenn er Geld verdienen will/muss. Die öffentlich-rechtlichen Sender allerdings belegen mal wieder ihre Maßlosigkeit. Gebührenfinanzierung und Kooperation mit Privaten, die dann auch noch Werbung neben dem WDR-Beitrag zulassen – warum wundert man sich eigentlich bei den ÖR´s noch, dass die Zahl der Schutzpatrone geringer wird?
Es bleibt also dabei: Entweder, ARD und ZDF weiten sich vollständig in die Online-Welt aus, nehmen den Wettbewerb auf, bekommen neue Finanzierungsmodelle zugesprochen und verzichten stattdessen auf anderes (Gebühren, Werbung). Oder aber, es bleibt, wie es ist. Dann aber müssten Modelle wie die WAZ/WDR-Kooperation ab morgen Vergangenheit sein.
Und was sollen dann all die arbeitslosen GEZ-Mitarbeiter machen? Die Armen haben doch nichts gelernt. Und beim Verfassungsschutz herrscht Einstellungsstopp …