Angeblich also steht nun die soundsovielte Auflage des lang erwarteten und viel gepriesenen Handy-TV schon wieder kurz vor dem Aus; es wird sogar gemunkelt, dass das Burda-geführte Konsortium überlegt, die Sendelizenzen wieder zurückzugeben. Das wäre eine ziemlich kluge Idee, weil es leicht auszurechnen ist, warum das in dieser Form nichts werden wird mit dem Fernsehen auf dem Minischirm. Viel zu komplex, viel zu kompliziert – und fernab vieler Realitäten: Es gäbe schon einen Markt und latentes Interesse für das mobile Fernsehen, aber eben nicht so, wie sich die Burdas das vorstellen. Eigener Übertragungsstandard, eigene Endgeräte, eigenes Abomodell – noch dazu bei unklaren Inhalten? Wer zur Hölle soll sowas kaufen?
Dabei gäbe es doch inzwischen ausreichend Beispiele, wie gut Dinge funktionieren, wenn man sie einfach bedienbar macht. Das iPhone ist eben auch deswegen großartig, weil seine unzähligen Funktionen intuitiv und schnell erlernbar sind. Wenn ich mich daran erinnere, wie lange ich gebraucht habe, mein N95 zu kapieren…und wenn ich daran denke, welch hochdramatischer Act es ist, das N95 mit Outlook zu synchronisieren. Beim iPhone sind das zwei Mausklicks. Oder mein erster mp3-Player (ein Sony): eine Wissenschaft für sich, Musik da drauf zu bekommen; eine zweite Wissenschaft, sie abzuspielen. Und dann vergleiche man das mal bitte mit dem iPod und iTunes…
So ist das auch mit dem Handyfernsehen. Was ich will ist: Handy einschalten, schauen. Was ich nicht will ist: neues Handy kaufen, anmelden…siehe oben.