Klar leben gute Foto-Geschichten in erster Linie von den Fotos. In mindestens zweiter Linie aber leben sie auch von der Benutzeroberfläche, von der äußeren Form der Präsentation. Da leben wir in Deutschland irgendwie immer noch in der Steinzeit. In ziemlich vielen Fällen sind Slideshows auf einem inhaltlichen Level, das sich nicht von dem des Hobbyknipsers unterscheidet, der Urlaubsfotos aus der Schuchschachtel holt und sie mal eben auf dem Schreibtisch verteilt. Keine Geschichten, sondern wahlloses und einigermaßen uninspiriertes Aneinanderreihen von austauschbaren Bildern. (Mit der Betonung auf Bilder, Fotos sollte man das eigentlich nicht nennen).
Zumeist passt auch der äußere Rahmen der Präsentation dazu. Das beginnt damit, dass die meisten einfach nur einen drögen Vor- und Zurück-Button haben – und endet mit teils abstrusen Bildtexten (suchen Sie auf diesem Bild erstens die Beckhams und zweitens das Thema, um das es geht). Graue Realität im Online-Deutschland. Was mich verwundert: Mit guten Bildergalerien ließen sich ja nicht nur die unvermeidlichen Klicks erzielen, sondern auch echte Alternativen für journalistische Darstellungsformen gewinnen. Man müsste sich als Journalist nur einfach mal mit Fotos auseinandersetzen.
Wie man es besser, viel besser macht? Mal wieder drüben, in den USA. (den Pre-Roll denken Sie sich bitte einfach weg.)