Man staunt ja immer wieder mal über die Art und Weise, wie sich der Noch-Spiegel-Chef Dinge hinbiegt, für die jeder Lokalchef einer Provinzzeitung ordentlich Dresche kriegen würde. Unvergessen die Argumentation, mit der Stefan Aust begründete, warum er sich gelegentlich von diversen Autofirmen 400-PS-Karossen zu „Testzwecken“ vor die Tür stellen lasse: Man müsse als Chefredakteur ja schließlich wissen, was die deutsche Industrie so alles herstelle.
Eine erstaunliche Dimension haben Austs kleine Absprachen mit anderen offensichtlich bei der Zusammenarbeit mit dem ZDF resp. J.B. Kerner erreicht. In diesem überaus bemerkenswerten Interview mit der SZ jedenfalls erklärt Kerner, warum es zwischen ihm und Aust eine Art Burgfrieden gab. Und man weiß hinterher nicht wirklich, ob Kerner ziemlich naiv oder einfach nur dreist ist.