…was man da tief im Westen zusammen gebaut hat. Sieht grundsolide aus, hat alles, was man haben sollte und hat sogar Dinge, von denen man 2006 noch dachte, dass man sie haben müsste. Beispielsweise eine tag cloud, von der man 2007 wiederum sagen würde, dass es mal eine Zeit gab, in der man ein solches Gimmick nett fand fand. Das kommt davon, wenn man sich eineinhalb Jahre Zeit lässt. Im Online-Geschäft ist das eine Ewigkeit.
Nun gut, es wird vermutlich verdammt schwierig sein, einen Koloss wie die WAZ ins Laufen zu bringen. Trotzdem: Was man vor eineinhalb Jahren noch aufregend hätte finden können – beispielsweise Geo-Tagging – ist inzwischen zwar immer noch eine hübsche Sache, aber bei weitem nicht mehr so neu, als dass man den Einsatz von Geo-Tagging noch besonders innovativ finden müsste.
Letztendlich also alles eine Frage der Perspektive: Schaut man sich durchschnittliche (Regional-)Zeitungsportale und deren HTML-basiertes Elend in Deutschland so an, muss man der WAZ attestieren, einen ziemlich großen Wurf gelandet zu haben. Nimmt man das mediale Trommelfeuer zum Maßstab, das in den vergangenen Wochen über uns hereinprasselte, dann relativiert sich das. Gelungen, sicher. Aber die Neuerfindung des crossmedialen Journalismus ausrufen, nur weil man jetzt Videos, Blogs, Tags und eine Community hat?