Zumindest publizistisch wieder aufgetaucht ist Dieter Degler, langjähriger Chefredakteur von Spiegel Online. Jetzt darf er sich bei der Süddeutschen als „Publizist und Unternehmensberater“ verdingen, in Form einer eigenen Kolumne, die sich zwar „Degler denkt“ nennt, irgendwie aber den Eindruck erweckt, als würde dieser Kolumnenname der Tatsache geschuldet sein, dass sich irgendjemand dachte: Eine Alliteration muss her. Egal wie.
Degler liefert jedenfalls Gedanken von erstaunlicher Schlichtheit ab. Zu lesen steht, dass Gier nix Schlimmes in der Wirtschaft ist, weil der Markt alles wieder reguliert. Ganz von selbst. Dolle Sache, so ein Markt. Allerdings lässt mich nach der Lektüre der Gedanke nicht los, dass man in der SZ-Wirtschaftsredaktion (Print) einen solchen Text vermutlich diskussionslos geschreddert und dabei sich gewundert hätte, warum das irgendwie so gar nicht greifen will mit dieser Qualitätsoffensive bei den Onlinern.
Post scriptum: Aber das ist gleichzeitig das Schöne am Medium Online. In den Kommentaren gibt´s von den Usern einen Satz heiße Löffel für das Ablassen heißer Luft, gefühltes Verhältnis zwischen heißen Löffeln und heißer Luft: 1:1.