Irgendwie wüsste man es ja inmitten der Diskussionen um die Weltrevolution im Journalismus, auch Digitalisierung genannt, wirklich zu schätzen, fänden sich ausreichend Leute, die journalistische Grundspielarten beherrschen. Beispielsweise das Schreiben eines nachrichtlichen Vorspanns (für die Digital-Kids unter den Lesern: So nannte man dieses Ding früher, dass ihr jetzt „Teaser“ nennt. Dieses Dingsbumms da am Anfang, mit dem man Leute nicht nur neugierig machen soll, wie man euch im Praktikum beigebracht hat – man darf die Leser auch schon mal informieren):
Der 1. FC Köln hat den Saisonstart gemeistert, für den SC Freiburg und Alemannia Aachen hat die 34. Saison der 2. Fußball-Bundesliga dagegen mit herben Enttäuschungen begonnen. Im ersten Punktspiel nach der Finke-Ära erlebten die Breisgauer bei Aufsteiger VfL Osnabrück mit 1:2 (0:1) ein unerwartetes Fiasko und kassierten erstmals seit 18 Jahren wieder eine Niederlage zum Saisonauftakt. Alemannia Aachen mit Weltmeister Guido Buchwald auf der Trainerbank verspielte beim ernüchternden 2:2 (2:1) einen 2:0-Vorsprung. Köln feierte mit dem 2:0 (0:0) einen erfolgreichen Saisonstart, wurde seiner Rolle als Aufstiegsfavorit aber nicht gerecht.
Und auch nach dreimaligem Durchlesen rätsle ich, gegen wohl Aachen so herbe enttäuscht hat. Und bei welchem Gegner Kölle seine Unfähigkeit demonstriert hat. Tröstet mich nicht mal, dass sich Leads wie diese im ansonsten von mir ziemlich geschätzten Tagesspiegel finden.
Mei, sei doch nicht so beckmesserisch. Du bekommst doch eine Menge Detailinformationen („erstmals seit 18 Jahren wieder eine Niederlage zum Saisonauftakt“, Quelle war wohl die Bibliothek des nutzlosen Statistikwissens) und veritable Einschätzungen: „unerwartetes Fiasko“ (hm, ob ein 1:2 beim Aufsteiger soo tragisch ist?) und Köln „wurde seiner Rolle als Aufstiegsfavorit aber nicht gerecht“, wobei letztere wohl auch daneben ist.