…und wovon träumen Sie dann nachts?
“Mein Eindruck ist, dass die meisten Menschen die beim Online-Journalismus sind, nicht freiwillig da sind. Die wären lieber im Print-Journalismus. Ich behaupte: 90% aller Online-Journalisten würden lieber eine feste Printstelle haben.”
Ich fürchte, da liegt Herr Hoff nicht ganz falsch.
Hätte ich vor ein paar Jahren womöglich auch noch unterschrieben. Finde ich inzwischen aber nur noch ignorant und auch ziemlich unverschämt all denjenigen gegenüber, die inzwischen online wirklich einen guten Job und das auch noch mit Begeisterung machen. Und davon gibts inzwischen eine ganze Reihe. Onlineredakteure als quasi verkappte Arbeitslose am letzten Strohhalm darzustellen, meine Güte, wie schwach ist das denn??
Kommt mir irgendwie bekannt vor. Haben die Fernsehleute früher auch immer gerne zu den Radiokollegen gesagt: Eigentlich wollt ihr ja alle nur zum Fernsehen…
Ja, so wie auch jeder Politikredakteur in der noch so unbedeutensten Regionalzeitungsklitsche seinen Kollegen aus dem Lokalen gesagt, dass sie eigentlich alle nur von seinem dpa-Meldungs-Redigierer-Job träumten. Stirbt anscheinend nie aus, das.
Nichts liegt mir ferner, als die Arbeit von Online-Journalisten abzuwerten. Ich habe lange genug selbst mitgeschwitzt. Ich denke aber, dass einige Onliner – zumindest bis vor Kurzem – ihre Tätigkeit im Internetbereich schon auch ein wenig als Sprungbrett für die Printseite betrachtet haben.
Auch wenn Online-Redakteure von ihren „Old Media“-Kollegen inzwischen nicht mehr von vornherein als „die mit den Computern“ oder als „Programmierer“ bezeichnet werden, ist zumindest hierzulande (Schweiz) die „Hackordnung“ nach wie vor meist klar: Hier die Print- oder TV-Journalisten, dort die Onliner. Immerhin betrachten aber nicht mehr alle Printjournalisten den Wechsel in den Online-Bereich von vornherein als Abstieg.
Unbestritten, dass es solche Denke noch gibt. Durch die Bank, in fast jedem Haus noch (aber die werden sich umschauen). Siehe Herrn Hoff. Auf den war mein vorhergehender Kommentar auch bezogen, weniger auf dich.