Es gibt Tage, so wie diesen heute, da möchte ich mich am liebsten vor Lachen unter den Tisch werfen und uns alle, die wir hier rumbloggen, vor uns rumbloggende Journalisten, zu einem 14tägigen Zwangs-Entspannungsurlaub unter Palmen verfrachten. Oder zumindest zwei Fußballmannschaftten gründen, deren Aufstellung ich vorher festlege, und die müssen dann gegeneinander spielen. Fußball ist übrigens ein gutes Therapiemittel, allerdings bezweifle ich gerade, ob all jene, die sich Tag für Tag schriftlich austoben, in ihrer Jugend auch gute Kicker waren. Nein, wenn ich ehrlich bin, glaube ich das eigentlich eher nicht. Schade: Mein gewesener Ex-Lieblingskollege – nur für den Fall, dass jemand mit intellektueller Arroganz Kicker als doof abtun will – also, mein gewesener Ex-Lieblingskollege ist ein ausgesprochen kluger Mann, einer der klügsten, die ich kenne, und er spielt auch noch gut Fußball. Das geht also, wenn man will.
Jedenfalls, da sind beispielsweise die Herren Turi und Niggemeier. Von der Ferne betrachtet würde ich sagen: Die mögen sich nicht sehr. D.h., näher betrachtet denke ich mir, die beiden muss eine zwanghafte Liebe verbinden. Keine Ahnung, wie hoch die Niggemeier-Quote in den Turi-Meldungen ist, hoch, würde ich sagen. Gelegentlich nennt Turi Niggemeier einen „Kampfdackel“, was man nur mit jemandem macht, für den man potientiell Sypmathien hat, weil Dackel an sich ja ganz putzige und possierliche Tierchen sind.
Herr Niggemeier wiederum nennt den Herrn Turi dafür schon mal „notorisch ungenau“. Was nicht restlos von der Hand zu weisen ist, weil nach meiner stillen Beobachtung einer der häufigsten Anmerkungen von Herrn Turi in seinem Blog ist, er habe den angemahnten (nicht zu verwechseln mit abgemahnt – andere Baustelle!) Fehler so eben entfernt. Das ehrt ihn, dass er Fehler entfernt und die Fehler und dessen Entfernung so offen kommuniziert, allerdings frage ich mich gelegentlich, ob es ihn nicht noch mehr ehren würde, einfach ein paar weniger Fehler zu machen. Sonst muss der Herr Niggemeier irgendwann mal noch ein Turiblog aufmachen und ich befürchte, selbst der Herr Niggemeier wäre mit drei Watchblogs überfordert.
Man müsste sich aber selbst im Falle der Turiblog GbR, bei der dann junge Moderatorinnen in entsprechenden Merchandising-T-Shirts bei Harald Schmidt auftreten, sich keine wirklichen Sorgen um Herrn Turi machen, weil Herr Turi wiederum ein ähnlich gesegnetes Selbstbewusstsein hat wie der Herr Diekmann (insofern: Analogie!! Das schreit nach einem Blog!). Jedenfalls beschreibt er sich und seine bleibenden Verdienste um den Journalismus in Deutschland wie folgt:
„Wer verfolgt hat, wie ich zusammen mit Andreas Bohn durch täglichkress und kressköpfe den Medienjournalismus verändert habe, kann sich ausrechnen, dass ich mich weder am bedauernswerten Zustand von Teilen der Branchenpresse orientiere noch an dem präprofessionellen Versuchen dessen, was zu recht Kleinbloggersdorf genannt wird.
Ich finde das ja immer schön, wenn sich Menschen ihrer eigenen Verdienste und der eigenen Wirkung bewusst sind (ich glaube, ansonsten hält da nur noch Klaus M. von den gotthabsieselig BusinessNews mit) – besonders dann, wenn auf der anderen Seite dann schon wieder der „Kampfdackel“ sitzt und sich daran erfreuen kann, wenn der Medienrevolutionär dann halt doch nicht revolutionär, sondern wieder nur notorisch ungenau ist. Von einem Umzug des Herr Diekmann und seiner zwei Kinder nach Berlin schreibt der Revolutionär und der Kampfdackel verweist in einem Kommentar sofort darauf, dass Herr Diekmann und seine Frau eines ihrer drei (!) Kinder demnach in Hamburg zurücklassen müssten. Den Turi-Kommentar „Danke, hab ich entfernt!“ habe ich zwar noch nicht gesehen, ich bin aber ganz zuversichtlich, dass das nur noch eine Frage der Zeit ist. Solange Herr Turi nicht eben wieder anfängt, Bilder und Texte von Don Alphonso zu verwenden, sollte der Tag dann auch weiterhin reibungslos verlaufen.
Das ist Blogosphäre, so wie sie leibt und lebt, und deswegen geh ich jetzt erst mal in die Sonne und heute abend schau ich mal, ob sich nicht irgendwo Fußball spielen lässt.
(PS: Bevor jemand fragt: Absichtlich keine Links, aus guten Gründen)
Der selbsternannte Doyen des Medienjournalismus‘, Peter Turi, sollte sich wirklich mal am Riemen reissen, denn Stefan Niggemeier hat als „Rächer der ausgeplünderten Anrufer-Doofis“ (siehe Titanic Online), derzeit genug zu tun!
Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn sie alle so drauf wären wie bei der Titanic…