Wenn Zeitungen sich neu aufstellen, dann stellen sie sich neu auf – als Zeitung. Monatelang durfte man immer wieder Neues darüber lesen, dass sich die Frankfurter Rundschau völlig neu erfindet. Das hat sie zwischenzeitlich auch getan (eine sehr schöne Übersicht über die Reaktionen darauf findet sich bei medienlese.com). Der für mich spannendste Aspekt: Da hat man nun also reichlich Energien in ein gänzlich neues Blatt gesteckt, man den radikalsten Schnitt gemacht, den man überhaupt machen – und dann lässt man den Online-Auftritt völlig außen vor. Der sieht aus wie immer…
Ein Phänomen, das mich schon vor kurzem bei einem ähnlich radikalen Umbruch des Münchner Merkur erstaunt hat. Man merkt, trotz alle gegenteiligen Beteurungen, dass für viele Verlage das Thema Crossmedia immer noch graue Theorie ist.
Gegenbeispiel zu den vorgenannten Zeitungen: Die „Augburger Allgemeine“, dort wurden sowohl Zeitung als auch Website Anfang Mai von Grund auf neu gestaltet (mancher würde wohl schreiben „gerelaunched“, dieses Mistkübelwort habe ich kürzlich irgendwo gelesen). Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.