Zu meinen Zeiten als reiner Printjournalist habe ich mal einige Dinge über Fotos und Layout gelernt. Grundlegend galt: Ein Aufmacher sollte auch eindeutig als solcher zu erkennen sein. Ein gutes Foto zieht Leute in den Text. Fotos sind mehr als ein lästiges Anhängsel. Fotos retten ggf. eine Seite.
Umso erstaunter bin ich immer noch, dass bei vielen Online-Angeboten selbst in den Zeiten, in denen das Internet ein Massenmedium geworden ist, mit Fotos eher nachlässig umgegangen wird (bei Stefan Niggemeier findet sich übrigens momentan, nebenbei bemerkt, eine nette Sammlung von wunderbaren Symbolfotos). Von der erstaunlich schlechten und sterilen Fotoauswahl bei vielen abgesehen, geht man auch mit dem Thema „Bildgröße“ ziemlich mau um. Briefmarkenformate, das wars. Stört mich übrigens auch beim ansonsten ziemlich geglückten Online-Auftritt der Welt – Leute, ich bin in einem Alter, in dem ich mich nicht mehr nur aufs angeborene Adlerauge verlassen will…
Und während man bei N24 aus noch nicht näher bekannten Gründen dazu übergegangen ist, das Layout so zu erschießen, dass man sich jetzt ausknobeln kann, was Aufmacher sein soll, gönnt Spiegel Online seinen Aufmachern seit ein paar Tagen wenigstens auch ein ordentlich großes Foto. Recht so, mein Augenarzt dankt es euch.
Nachtrag: Ein besonders originelles Beispiel für Bebilderung findet sich gerade bei N24. Die Schlagzeile „Politiker für Urlaub in Deutschland“ wird dort aktuell mit einem Foto eines Waldbrands bebildert. Hallo? Jemand da?
Ich möchte nur sagen, dass ich besser nichts dazu sage…