Mein aktuelles Lieblings-Beispiel aus der Kategorie „Was juckt mich der User?“: Videos auf einer Seite lassen sich offenbar mit Windows Media Player 11 nicht abspielen. Der Fehler, teilt der Seitenbetreiber mit, liege offensichtlich bei Microsoft (aha).
Lösungsvorschlag: Media Player 11 runter von der Platte, stattdessen downgraden auf 10 oder (noch besser) 9. Klar, die Dinge halt, die man dem Seitenbetreiber zuliebe gerne mal macht.
Und jetzt stelle ich mir gerade vor, wie der moderne User von heute seinen chicen Player 11 von der Platte wirft, sich Version 9.x besorgt und installiert, um dann dort wieder Videos sehen zu können. Wundert mich ja immer noch, wie man im Web so ungestört dilettieren darf, ohne auf der Stelle seinen Job in den Wind schreiben zu können.
Ehrlich gesagt, was juckt mich Microsoft. Mich interessieren offene Standards.
Das Internet basiert darauf.
Über den vorliegenden Fall weiss ich jetzt nichts, aber häufig existieren Standards und MS hält sich einfach nicht dran.
Da muss man sich auch mal stur stellen können und nicht einfach jeden Mist mitmachen.
Ich sehe jetzt schon einen riesen Aufschrei kommen: „Aber die Usability!“
Jaja – und immer an den Benutzer denken… blah.
Usability hat auch was mit Konsequenz und nicht zuletzt sauberen technischem Design zu tun. Sonst schleppt man jahrelang Altlasten mit sich rum. Wie so häufig in der MS-Welt. Und das führt wiederum zu ganz schlechter Usability.
Also: nicht Ursache und Wirkung verwechseln.
Grundsätzlich: völlig d´accord. Das sollte auch keine Lobrede auf MS und schon gar nicht auf den Mediaplayer sein. Ich würde ohnehin Bewegtbild nur über Flash anbieten. Mir ging es in diesem Fall nur um die abenteurliche Idee, den User ein Problem lösen zu lassen, das – aus welchem Grund auch immer – in diesem Fall offenkundig beim Anbieter liegt.