Ein klitzekleines bisschen Verspätung, dafür aber hat sich das Warten durchaus gelohnt: Der neue Online-Auftritt der Welt ist sehenswert. Alles drin, was drin sein muss: viel Video, viel Audio, optisch zumindest überaus solide. Wenn man mäkeln wollte (aber wer will das schon), könnte man anmerken, dass Welt Online ein wenig so aussieht, als wenn es am Reißbrett nach der Lektüre der wichtigsten Ratgeber für gelungene Online-Auftritte im Jahr 2007 gemacht worden wäre – aber es gibt weiß Gott schlimmere Kritik. Und, ach ja, ich fände es ja fast schon wieder avantgardistisch, wenn sich jemand trauen würde, auf Redaktions-Blogs zu verzichten.
Also, ganz im Ernst: Welt Online ist die ziemlich konsequente praktische Fortsetzung dessen, was Springer in der Theorie schon vor Monaten angekündigt hatte. Das wiederum ist insofern bemerkenswert löblich, als dass es Ankündigungsweltmeister gerade beim Thema Zeitungen und Online ja zuhauf gibt. Niemand würde mehr negieren, wie wichtig Online ist, die wenigsten liefern dann allerdings wirklich Brauchbares ab.
Über die Inhalte der Welt zu schwadronieren – nach zwei Tagen Relaunch zu früh.
Sonst aber ist der Trend nach dem Relaunch: Die kleinste (zumindest auflagenmäßig) der überregionalen Tageszeitungen setzt sich online in ihrem Genre erst mal an die Spitze. So schnell kann das gehen in der neuen, digitalen Welt. Lektion notieren, die Herren Verleger, Geschäftsführer, Chefredakreure.