Seit ewigen Zeiten gibt der Bayerische Ministerpräsident am ersten Freitag nach dem Dreikönigstag seinen Neujahrsempfang. Zu dem sind immer so um die tausend Leute eingeladen, und ich weiß verbürgt, dass unter den Gästen schon auch mal ein Gebrauchtwagenhändler aus Niederbayern war, der aus ziemlich ulkigen Gründen auf die Gästeliste gerutscht ist, aber das ist eine lange Geschichte und gehört auch nicht so richtig hierher. Jedenfalls, eine so richtig exklusive Geschichte ist dieser Empfang nicht, der Herr Ministerpräsident ist mehrere Stunden mit Händeschütteln beschäftigt und danach ist es eh schon spät.
In diesem Jahr ist das vermeintlich anders, denn in diesem Jahr hat Stoiber seine schärfste Kritikerin Frau Pauli eingeladen und nahezu alles, was Rang und Namen hat, schreibt, Stoiber treffe sich heute mit Frau Pauli und spreche erstmals mit ihr über die Vorgänge der letzten Woche. Dabei wird für viel mehr als einen Händedruck und zwei, drei belanglose Floskeln kaum Gelegenheit bestehen. Wie auch, wenn dutzende Kameras drumrumstehen und heute nur auf DIESEN einen Moment warten werden.
Erstaunlich, dieses unreflektierte Nachplappern. Und wenn wir schon mal gerade beim schlaumicheln sind: Das eigentliche Gespräch Stoiber-Pauli findet kommende Woche statt. Ohne niederbayerische Gebrauchtwagenhändler, übrigens.