Zwei Meldungen aus dem Handelsblatt-Dunstkreis, die erst einmal nicht miteinander zusammenhängen, gleichwohl aber zeigen, wo die Reise künftig hingehen wird.
Meldung 1: Die VHB baut zehn Prozent ihrer Stellen ab. Punktum.
Meldung 2: Die VHB lanciert zwei neue Produkte. Ein Videoblog und einen elektronischen Reporter. Nochmal Punktum.
Das bedeutet mehrerlei. Erstens: Klassische Verlagshäuser ächzen weiter; in Düsseldorf hatte ja erst vor Wochenfrist die benachbarte RP bekanntgegeben, sich von zehn Prozent des Personals zu trennen. Zweitens: Der Weg aus dieser Krise führt nur über eine multimediale Markenstrategie. Und bitte dabei beachten: Die Theorie, man nehme ein chices CMS und spiele ein und denselben Inhalt drei- oder viermal identisch für verschiedene Plattformen aus ist ziemlich einfältig. Warum diese Bemerkung? Weil ich heute beim Studieren des Programm der Medientage in München in der dort aufschlagenden Epigonen den Verdacht habe, dass man genau das als multimediale Zukunft belobigen wird und dafür auch noch auf Applaus hofft. Zum Mitschreiben: Multimedia heißt nicht einfach vielfache Reproduktion.
Drittens: Journalisten, elektronische, volldigitale Redakteure haben Zukunft. Nicht jeder wird alles gleich gut können, aber die VHB-Geschichte zeigt nur zu deutlich, dass man im Beharren darauf, dass man doch eigentlich Print-Mann sei, nicht mehr sehr weit kommen wird.
Und viertens schließlich: Das bewegte Bild bewegt sich künftig überall da, wo es einen Bildschirm gibt. Der Fernseher ist nur eine von vielen Optionen.