Schon das zweite Mal in zwei Tagen, dass ich auf Kongresse zum Thema Web 2.0 gestoßen bin – wenn´s erst mal soweit ist, steht der Hype kurz vor dem Überkochen und insofern unterscheidet sich zwonull nicht wirklich von einsnull. Damals hätte man mühelos täglich zu irgendwelchen Kongressen stiefeln können und die Anfragen, die nahezu täglich kamen, ob man nicht irgendwo als Panelist auftreten könnte, waren ungezählt. BTW: Die Kongresse erstaunten mich immer wieder – da bezahlten die Leute einen Haufen Geld, um dann irgendwie belämmert aus der Wäsche zu schauen, wenn man ihnen nicht exakt das erzählte, was sie hören wollten.Die Gefahr besteht übrigens bei den Kongressen, die ich jetzt ausfindig gemacht habe, nicht. Das Podium ist, sagen wir mal so – sehr zwonull-affin. Und man darf, wie es sich bei Zwonull so gehört, das Programm selbst mitbestimmen.
Der Punkt ist, dass sich Web 2.0 (whatever this means) spätestens ab jetzt verändern wird. Es verliert seinen ursprünglichen, radikalen und wenn man so will basisdemokratischen Charakter. Stattdessen wird es in Beschlag genommen von der Kommerzialisierung, Web 3.0 sozusagen. Der sozialromantische Gedanke, man teile nahezu alles miteinander, mache den Weg für fließende Informationen und explodierendes Wissen und demokratisches Publizieren für jedermann frei, wird bei Zwonull genauso scheitern wie bei einsnull. Und einiges andere wird auch scheitern – nämlich all jenes, was sich einfach mal das Label Zwonull draufgepappt hat, leider aber irgendwie nicht bis zum Ende gedacht ist. Auch in dieser Beziehung ist der Unterschied zwischen Zwo und Eins gar nicht so groß wie gerne behauptet wird.