Jetzt sollen es also Displays aller Art irgendwie richten. Glaubt man den Debatten der Fachleute, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, dass Zeitungen keine Zeitungen (auf Papier) mehr sind, sondern auf Bildschirmen dargestellt werden. Siehst zwar dann immer noch aus wie ne Zeitung, ist aber keine mehr, zumindest keine nach unserem heutigen Verständnis.
Ich habe da meine Zweifel. Das Problem der Zeitungen ist nicht, dass sie auf Papier gedruckt sind. Ihr Poblem sind viel eher die Inhalte, die mangelnde Aktualität, ihr hoher Preis und ihr verstaubtes, unflexibles und aus Kundensicht letztendlich unlukratives Geschäftsmodell. Nebenbei: Wenn sich CAP (cost per action) durchsetzt, dann gibt es noch ein paar Argumente weniger für die Anzeigenannahmen dieser Welt. Flexible, kostengünstige, erfolgsoriente Modelle vs. hohe Kosten für die Tatsache, dass man eine Werbung abdruckt – man kann sich ausrechnen, wer die Oberhand behält.
Aber noch mehr: Warum soll ich auf einem elektronischen Medium eine Zeitung lesen, die sich dann doch nicht bewegt? Wenn schon elektronisch-digitale Inhalte, dann doch bitte auch aktuelle. Und das wiederum gibt es heute schon in ausreichender Menge. Wie also soll sich eine Zeitung aus der Krise rettet, wenn sie letztendlich etwas tut, was es seit vielen Jahren schon gibt, nämlich digitales Publizieren?
Insofern glaube ich immer noch und in letzter Zeit vermehrt an eine multimediale Markenstrategie, die die Stärken eines Medienunternehmens sinnig vernetzt. Eine Zeitung statt auf Papier im Display zu lesen – das klingt nicht gerade nach einer Überlebensstrategie.