Noch vier Wochen, dann geht´s an der DJS weiter. Die 7. Klasse bereits, die sich mit mir rumschlagen muss. Interessanter Gedanke dabei: Wenn ich dieser nächsten Klasse weitgehend dasselbe Material an die Hand geben würde wie meiner ersten Klasse, der seligen 39 B, dann würden die mich für völlig zurückgeblieben halten. Bewegtbilder damals noch sehr sparsam, mehrfach konvertiert, mit externen Playern. Blogs waren ein Randphänomen, das im Unterricht keinerlei Erwähnung wert war. Und Podcasts? Gabs noch nicht mal. Wenn ich heute vor eine Klasse treten würde, ohne Blogs und Podcasts und Citizen Media und Mobile Media zu erwähnen, nimmt mich der Schulleiter sanft an der Schulter und wirft mich aus dem Fenster.
Um dies in eine Relation zu setzen: Meine erste Klasse an der DJS hatte ich vor drei Jahren. Das, was ich denen damals erzählt habe, müssen die heute leider völlig in die Tonne treten. Völlig veralteter Quatsch. Das zeigt, wie rasant sich die Dinge in den letzten Jahren weiter entwickelt haben, diesmal allerdings – gottlob – mit deutlicher weniger Ballyhoo begleitet als zu seligen New-Economy-Zeiten.
Was mir noch in dem Zusammenhang einfällt: Auch unser Journalisten-Nachwuchs ändert sich. In meiner ersten Klasse hat mir ein Schüler am zweiten Tag auf den Kopf zugesagt, dass „Leute wie ich“ mit ihren abgedrehten Visionen und ihrem Gequatsche von einer vermeintlichen radikalen Medienwelt daran schuld seien, dass sie keine vernünftigen Jobs mehr bekämen. Bei meiner letzten Klasse im vergangenen November gab´s dann immerhin schon eine Bloggerin, was Podcasting ist, wussten fast alle – und niemand kam auf die Idee, in mir jemanden zu sehen, der nach dem Konsum bewusstsseinserweiternder Substanzen wirres Zeug redet (wofür ich übrigens durchaus dankbar war).
Und künftig? Künftig – und das hat nichts mit mir, als vielmehr mit dem eigentlichen Thema zu tun – wird nicht nur an der DJS, sondern an jeder ernstzunehmenden Ausbildungseinrichtung für Journalisten das Thema Multimedia einen völlig anderen Stellenwert bekommen (müssen). Wer Journalisten in diesem Bereich nicht wirklich fit macht, entlässt sie ziemlich unvollständig ins Berufsleben. Die Zeiten, in denen Multimedia ein Wurmfortsatz der Ausbildung waren, sollten vorbei sein. Ob das freilich auch für das Selbstverständnis von etablierten Journalisten und klassischer Redaktionen gilt, würde ich aus heutiger Sicht bezweifeln – noch.
Anyway, am 27.März gehts los und natürlich wird auch über diese Woche wieder die eine oder andere Anmerkung hier zu finden sein.
trotzdem sind 3 jahre eine stolze zeit für ein bischen nachrichten auf dem ipod…. oder?
lese ich da mobile media? — hat das was mit mobile content zu tun? — wieviele jahre ist das nun her dass uns eifrige adac mitarbeiter erzählen wollten, das wäre nur noch eine frage von monaten bis man jedwegen beliebigen content über integrierte monitore in die nackenstütze des fahrers und beifahrer, oder das navi abrufen könne? —- eine entwicklung die sicherlich nochmals so lange dauern dürfte. ach was… noch 3 mal solange. ich sag da nur: wenn sie visionen haben, gehen sie bitte zum arzt.