dass ich das noch erleben muss. immerhin bin ich groß geworden mit ernst huberty und der sportschau, mit sechs spielergebnissen vorab und drei spielberichten im bild. mit kommentaren wie „die anschließende ecke brachte nichts ein“ und dem gefühl, sich samstags in der badewanne beeilen zu müssen, weil ich sonst die sportschau verpassen würde. für mich war ulli potofski ein kulturschock und „ran“ quasi der untergang des abenlandes.
aber man gewöhnt sich ja an alles und inzwischen ist mein fußballkonsum an eine kleine, des öfteren abstürzende (d-) box gekoppelt. bundesliga live aus allen neun stadien paralell, das hat schon was und das lässt man sich denn auch was kosten. das schnell-raus-aus-der-badewanne-gleich-kommt-huberty-lebensgefühl ist zwar irgendwie weg, aber dafür seh ich jetzt jedes tor aus fünf perspektiven und in der pause erklären mir der loddarmaddäus und andere koryphäen, wie das so ist mit dem runden, das ins eckige muss.
und nun das: künftig muss ich also vermutlich kabel deutschland haben, um die bundesliga zu sehen, muss premiere für die champions league haben und dsl natürlich auch, um die spiele im web zu sehen. und während ich meine kabel und d-boxen miteinander verdrahte, daueraufträge für die gebühren einrichte und ansonsten mir überlege, wie ich das alles organisiert bekomme, sehe ich vor meinem geistigen auge uli hoeneß, wetternd darüber, dass in italien und spanien und in england und überhaupt und dass man sich eh wieder viel zu billig hergegeben habe und dass man beim nächsten mal mindestens zwei milliarden mehr…
Nicht zu vergessen dein Handy, um unterwegs und in den Badewannen der Hotels dieser Welt die Torszenen nicht zu verpassen – immerhin schon mal in Scheckkartengröße statt in Briefmarkengröße 🙂 Um für alles zusammen blechen zu können ist dann wohl nur noch ein weiterer Job nötig…