was ich immer wieder interessant finde: wenn in der deutschen zeitungslandschaft über gerade mal eben wegbrechechende geschäftsfelder wie bspw. anzeigen gesprochen wird, dann entsteeht bei mir oft der eindruck, als wenn sich die diskutanten in zwei lager spalter würden:
die einen reden in erster linie einer strategie das wort, die von einem konkurrenzkampf untereinander ausgeht und setzen das auch entsprechend um. wer´s nicht glaubt, muss nur mal mit einem durchschnittlichen anzeigenvertreter einer durchschnittlichen tageszeitung über rabatte verhandeln. da sind preisnachlässe drin, dass es bei den effektiv gezahlten millimeterpreisen jedem verleger die tränen in die augen treibt. man könnte das auch selbstbetrug nennen: die anzeigenseiten sind zwar wieder etwas voller, aber in diesem kontext überhaupt noch von rendite zu reden, ist ein kleines bisschen euphemistisch.
die anderen (no names, please) sehen das schlichter: nachdem die zeitungen 2004 wieder ein umsatzniveau von 1995 erreicht haben, wird die krise hiermit für beendet erklärt.
als übrigens springerchef döpfner bei der übernahme von prosiebensat1 meinte, er sehe seinen künftigen hauptkonkurrenten eher in google und yahoo als in bertelsmann/rtl, haben ihn ein paar leise lächelnd für bescheuert erklärt.
für all die und natürlich alle anderen – kleiner lesetipp aus der nyt-beilage in der montags-sz: „google may rule world of advertising“.