ich war wirklich sehr gespannt, wie sich ein journalistisch orientiertes stadtblog wie minga.de entwickeln würde.
zugegeben, ich war nicht sehr überzeugt von der idee, weil ich nicht glaube, dass sich blogs für nachrichtenorientiertes publizieren sonderlich eignen würden. und weil ich einen nicht näher erklärbaren zweifel hege, ob sich die gschichtln eines millionendorfs so brisant entwickeln würden, als dass ich sie sofort und auf der stelle nachlesen müsste. letzter zweifel: mir ist es immer suspekt, wenn jemand eine neue darstellungsform nur um ihrer selbst willen nutzen möchte. kein zweifel, dass in der momentanen phase es nicht so aussieht, als würde in der medienlandschaft ein stein auf dem anderen bleiben. aber es ist ein irrglaube zu meinen, old media würde mal so eben ins wc gespült und entsorgt. es gibt eben dinge, für die sich zeitungen besser eignen – und wenn sie es strukturiert anpacken und sich künftig als inhalte-lieferanten für verschiedene plattformen aufstellen, haben sie eine vernünftige chance.
der langen rede kurzer sinn: nach nochmaliger lektüre habe ich minga.de heute endgültig vom radar genommen – und ich bin eigentlich ein geduldiger mensch. aber abgeschriebene geschichten der münchner tageszeitungen und bei den eigenproduktionen krudes deutsch und irrelevante inhalte, dafür muss ich kein „blog“ lesen.
im grunde bleiben für mich banale erkenntnise: nur weil etwas neu ist, muss es nicht gut sein. und nur, weil etwas alt ist – ist es noch lange nicht schlecht. qualitätsmaßstäbe gelten überall, analog wie digital.
ich wundere mich nur gerade eben über mich selber, weil ich mir solche binsen allen ernstes gelegentlich in erinnerung rufen muss…