… aus dem perlentaucher, (wieder-) entdeckt aufgrund der debatte, die sich momentan in einigen blogs nicht nur um das live-paper des emv entsponnen hat, sondern auch noch um die kollegen von spiegel online. spon-bashing ist ziemlich chic und als die jungs dann noch einen grimme-preis bekommen haben…
nun kann man ja den zustand des onlinejournalismus mit fug und recht beklagen und mir ist auch klar, dass das „die-anderen-sind-noch-schlechter-argument“ nicht so richtig gut ist. ich halte die debatte allerdings insofern für ziemlich einseitig, weil es ganz und gar nicht schwierig wäre, jeden tag aus allen nur denkbaren deutschen medien-erzeugnissen eine ganze reihe absurder fehler herauszupicken.
daraus würde sich wiederum ziemlich schnell die alte früherwarallesbesser-saga entwickeln und dafür fühl ich mich trotz meiner stolzen 40 eindeutig zu jung (davon abgesehen, dass es nicht stimmt). unbestritten: die ökonomischen zwänge haben in den letzten jahren den qulitätsgedanken in vielen redaktionen nach hinten gedrückt – und darüber lohnt sich in der tat jede diskussion.
was das live-paper des emv und die umstrittene geschichte von spon angeht: das rad haben die nicht neu erfunden, natürlich, und der begriff „super-paper“ ist in der tat etwas euphorisch. und streng genommen ist es ja auch kein paper, ich weiß…aber wenn ich mir anschaue, dass die meisten verlage schon die einführung des normalen e-papers feiern und sich dann wieder entspannt zurücklehnen, ist das ja wenigstens ein kleiner fortschritt.