Es wird ja in diesen Tagen, wo nahezu monatlich ein paar Journalisten ihren Job und manche auch ihre Existenz verlieren, viel geschwafelt über Medienwandel und Zeitungskrise und natürlich wird auch ganz geschmeidig erzählt, wie man sich ändern müsste. Und bevor Sie es sich jetzt denken, gebe ich es gerne zu: Ja, auch von mir.
Als ich dann vorhin dieses Blog gelesen habe, hatte ich einen Kloß im Hals, ganz ehrlich. Eine Redakteurin aus einer Lokalredaktion Meschede der WR, 47, 12 Jahre alter Sohn, immer bei der WR gewesen, von einem Tag auf den anderen die Existenzgrundlage verloren. Von der Lokalredakteurin zur potentiellen Arbeitslosen. Eine Frau, die plötzlich nach Arbeitsproben und Bewerbungsunterlagen sucht und dabei nur auf Zeitungsschnipsel aus dem Jahr 1987 stößt. Man liest das, findet auf einmal die Medienwelt irgendwie zum Kotzen.
Jedenfalls: Lesen Sie das, bevor Sie wieder vorschnell urteilen über Papierdinos und bevor Sie wieder Begriffe wie „Umstrukturierungen“ oder „Medienwandel“ in den Mund nehmen. Oder sich womöglich sogar noch lustig machen. Für meinen Teil weiß ich, das nächste mal genauer zu überlegen, bevor ich wieder geschmeidig über Medienwandel doziere.
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