Zwei neue Exposés sind eingetrudelt. Das erste stammt von Richard Gutjahr und dazu muss man vielleicht vorausschicken, dass Richard quasi das Schlusswort des Buches schreibt. Eine Art Conclusio, ein Wegweiser, eine Art Richtung, in die wir vlelleicht gehen könnten. Richards Kapitel in wenigen Sätzen:
Wir alle beherrschen unser Handwerk, kennen die Sieben-W-Fragen, kennen den Pressekodex, der, wie der Name schon sagt, noch aus dem Zeitalter der Presse stammt. Diese Regeln haben auch in der Digitalen Welt weiterhin Bestand, reichen aber nicht mehr. Heute geht es um Glaubwürdigkeit, um Partizipation, vor allem aber um Transparenz. Dazu müssen wir auch mit dem Mythos ‚Objektivität’ aufräumen, die es selbst in den sog. Qualitätsmedien nie gegeben hat. Vielmehr geht es um die Frage: wie muss ich künftig mich und meine Arbeitsweise transparent machen, um vielleicht nicht objektiv, dafür aber glaubwürdig zu sein. Zu meinen, eine gute Geschichte allein genüge, der irrt. In Zukunft gilt es, auch vermeintliche Nebensächlichkeiten zu berücksichtigen. Dazu gehören u.a. die Bereitstellung von Informationen zum Zustandekommen einer Nachricht, aber auch die Auswertung und (ungeschminkte) Publikation der Reaktionen. Warum nicht mehr Feedback-Möglichkeiten auf die eigenen Geschichten? Warum nicht auch mal die Veröffentlichung der ungeschnittenen Recherche-Interviews als Audio- oder Video-File? Mangelnder Platz oder Sendezeit sind keine Ausrede mehr. Gradmesser allein ist die eigene Ignoranz – oder etwa – das eigene Ego? Müssen wir Journalisten in Zukunft alle virtuos bloggen, twittern, filmen, produzieren, programmieren und moderieren? Meine Meinung: Es kann nicht schaden. Aber für den Anfang genügt es, sich mit den in den vorangegangenen Artikeln beschriebenen Techniken aktiv auseinander zu setzen. Und damit meine ich nicht nur, schlaue Bücher wie dieses hier zu lesen, sondern vor allem eines: Machen! Jetzt.
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Exposé Nummer 2 beschäftigt sich mit einem Thema, das aus meiner Sicht bei allen Debatten über Journalismus der Gegenwart und der Zukunft vernachlässigt: Recherche. Ich ärgere micb regelmäßig, wenn ich ab und an dem Nachwuchs bei der Recherche zusehen darf — nur um dann festzustellen, dass vielfach googeln schon als Recherche verstanden wird. Mit Marcus Lindemann haben wir einen profilierten Autor für dieses Thema bekommen. Und natürlich könnte ich Ihnen jetzt empfehlen, seine Thesen zum Thema doch mal zu recherchieren, aber nachdem dafür schnödes googeln reichen würde: bitte sehr, hier entlang.
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Wir haben zwar noch keinen Termin und auch sonst noch nichts für unsere Release-Party, aber ich weiß zumindest schon, welches T-Shirt ich anziehen werde. Und ich weiß, welchen Song ich da als erstes hören möchte. Geht das, liebe Leute von Euryclia?
Ein anderer Beatles-Song wäre doch auch ganz passend:
http://www.youtube.com/watch?v=AvLj72apGLI
Klar geht der Song! Sofern die Frisuren stimmen! Sonst noch jemand Musikwünsche für die Party? Nur zu.
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Was die Musikauswahl angeht: Wir dürfen nicht nur auf Christians Musik aus einem vergangenen Jahrhundert setzen. Es geht schließlich um ein Ausbildungsbuch, um die Gegenwart und die Zukunft 😉
@ Marion Schwehr: Na gut – einen hab‘ ich noch …
http://www.youtube.com/watch?v=7G9XN5cUj08
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