Vielleicht muss man ja künftig genau andersrum denken. Also so, dass nicht mehr wir, die wir junge Journalisten mehr oder weniger ausbilden, denen sagen, was zu tun ist. Sondern dass wir vielleicht mehr auf den Nachwuchs hören müssen, damit uns Alten nicht vollkommen entgleitet, was da überhaupt passiert.
Gestern an der Uni Passau: Es läuft ein komplett gruseliges Video, das eine Tageszeitung online gestellt hat. Ich zeige es, weil ich eigentlich die unzähligen handwerklichen Fehler demonstrieren will, die man machen kann, wenn man sich an (Web-)Videos wagt. Dann kommt meine rhetorische Frage: Wie kann es denn dazu kommen, dass ein Video so dermaßen in die Hose geht? Die Antwort einer Studentin verblüfft mich, obwohl ich Nachhinein zugeben muss: So ganz von der Hand zu weisen ist sie leider nicht…
Das müsse, sagt die Studentin, das Video eines älteren Mannes gewesen sein, so sei das erklärbar. Ich frage nach, wie man denn bitteschön einem Video ansehen könne, dass es von einem älteren Mann stammt. Das sei doch völlig klar, erwidert die Studentin: Die Jungen, die jetzt nachkämen, die wüssten ja, wie man mit einer Kamera und einem Schnittprogramm umgeht. Und weil derjenige, der dieses Gruselvideo gemacht hatte, ganz offensichtlich keinen blassen Hauch davon hatte, könne es ja nur ein älterer Mann gewesen sein.
Warum ein Mann, das leuchtete mir nicht ganz ein, aber davon mal abgesehen: Stimmt, diese Erfahrung habe ich inzwischen auch schon oft gemacht, egal ob an Journalistenschulen, Universitäten oder anderen Projekten. Die allermeisten der heute 20plusjährigen haben zumindest schon mal mit irgendwas Audiovisuellem rumgedreht und via Schnittprogramm irgendwas zusammengestellt. Und diejenigen, die das nicht gemacht haben, für die ist der Umgang mit Software und Technik so vertraut, dass sie sich einfach hinsetzen und mal was probieren.
Noch so ein Beispiel, vorletzte Woche bei den Einführungstagen für die neuen Klassen an der DJS. Als wir Bilanz der Woche ziehen, kommt als grundlegender Tenor, dass das ja alles schön und recht sei mit dem digitalen Leben, den neuen Medien, dem ganzen Kram mit Multi- und Crossmedia — aber dass man ihnen zumindest diese sehr grundlegenden Erwägungen nicht mehr mit auf den Weg geben müsse, weil sie letztendlich ja alle schon komplett digital leben würden und das, was wir Alten da als neue Erkenntnisse abfeiern würden, für sie Alltag sei.
Ist es also denkbar, dass wir in den kommenden Jahren in vielen Redaktionen eine eher absurde Situation erleben werden? Dass diejenigen, die eigentlich das Blatt, den Sender (zukunftsfähig) führen sollen, in Sachen Zukunftsfähigkeit möglicherweise sogar ihren Praktikanten unterlegen sind? Und könnte es sein, dass die Erkenntnis, die der keineswegs als Printfeind in Verdacht stehende Paul-Josef Raue mit seiner Erkenntnis, Zeitungen würden inzwischen sogar Stammleser verlieren, woran die Journalisten selbst schuld seien, nur vordergründig recht hat (ich würde im Übrigen in dem Zusammenhang gerne nochmal auf die These vom Vergreisen der Redaktionen verweisen)? Natürlich klingt es erstmal prima, wenn Raue fordert, Journalismus endlich wieder zu machen statt ihn nur zu verwalten. Das Problem ist nur: Wie will man das hinbekommen, wenn man in den Entscheider-Etagen noch gar nicht begriffen hat, wie dieser neue Journalismus gehen könnte?
Diese beiden Beobachtungen – die jungen volldigitalisierten und die vergreisten Redaktionen – hängen ziemlich unmittelbar zusammen. Man müsste in jeder Redaktion, in jedem Verlag, in jedem Sender die „digital natives“ nicht einfach nur ins Haus holen, sie nicht einfach nur für ein, zwei, drei Jahre „ausbilden“ und dann wahlweise wieder gehen lassen oder als „Jung-Redakteure“ beschäftigen. Man müsste sie viel aktiver einbinden, ihnen die Möglichkeit geben, den Journalismus der Zukunft selbst zu gestalten. Ohne einen „digital native“ in der Chefredaktion wird kaum ein Haus überlebensfähig sein. Das klingt nach einer banalen Feststellung, widerspricht aber leider immer noch dem Tagesgeschäft. Ein 50jähriger Chefredakteur geht und wird durch einen 57jährigen ersetzt. Ein 60jähriger hört auf und wird durch einen vollanalogen 50jährigen ersetzt. Zwei Beispiele, die ich in meiner eigenen Umgebung jetzt erst selbst erlebt habe. Nix gegen 50jährige, entscheidend ist ja immer noch, was jemand im Kopf hat. Aber die Diskrepanz zwischen digitaler und analoger Generation wird von Jahr zu größer werden. Mit der Konsequenz, dass die Jungen nicht zu halten sein werden, möglicherweise ganz aus dem Journalismus abwandern — und an der Spitze der Redaktion noch über Jahre hinweg Menschen sitzen werden, deren Denken immer noch vollständig analog geprägt ist.
Letzte Beobachtung noch am Schluss: 17 Teilnehmer habe ich momentan an einer WÜ an der Uni Passau zum Thema „Onlinejournalismus“. Journalisten werden wollen – drei.
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Das kann ich alles unterschreiben! Und es trifft natürlich keineswegs nur auf die Zeitungsverlage zu… Ich hatte ähnliche Gedanken, als ich Anfang des Jahres eine Sondersendung von Gert Scobel auf 3Sat sah zum Thema „Digital Natives“. Klar reicht es nicht aus, einem bestimmten Jahrgang anzuhören. Aber älter als ein bestimmter Jahrganz zu sein und (allein) das Sagen zu haben, wird umgekehrt immer häufiger zum Misserfolgsfaktor für Unternehmen. Besonders – naturgemäß – in der Medien- und Kommunikationsbranche.
das problem ist nicht, dass zu wenige digital natives in den chefradaktionen wären. dafür ist es vielleicht sogar noch ein wenig früh, schließlich sind die ältesten vertreter dieser spezies jetzt etwa ende zwanzig, und ein wenig lebenserfahrung gehört eben auch dazu, wenn man kreative menschen führen soll (das sage ich selbst als endzwanziger).
man müsste der jetzt fertig ausgebildeten journalistengeneration überhaupt mal zugang zu jobs gewähren, in denen sie wenigstens im kleinen gestalten können. doch viele leute in meinen alter haben keine chance, etwas vernünftiges zu finden und werden ins freiberufliche präkariat abgedrängt. derweil wirbt die pr-branche mit guten gehältern und fairen arbeitsbedingungen. man kann sich ja vorstellen, wo das hinführt.
im kern stimme ich dir jedoch voll zu: die verlage vergreisen nicht nur, es geht auch das handwerk verloren. ich lerne sehr gerne von älteren kollegen, erfahrung ist ein unglaublicher schatz. aber ich erwarte im gegenzug auch, dass sich die älteren kollegen meine ideen nicht nur anhören, sondern sie sich auch ein stück weit aneignen. ich habe keine lust mehr, mich beonkeln zu lassen, wenn ich über digitale erzählmethoden erzähle. ganz nach dem motto: „klug, der junge mann.“ wer heute nicht gerade 63 ist und seiner rente entgegenfiebert, kann sich ignoranz gegenüber digitalem journalismus nicht leisten. es ist gerade so, als ob sich ein älterer maschinenbauigneieur der computertechnik verweigert: mit dem hinweis auf angebliche unzumutbarkeiten, weil die ingenieursausbildung in den 70er jahren noch an der vollanalogen werkbank stattfand. nee, nicht lustig, das ganze…
„17 Teilnehmer habe ich momentan an einer WÜ an der Uni Passau zum Thema “Onlinejournalismus”. Journalisten werden wollen – drei.“
Und was wollen die restlichen 14 machen? „Was mit Medien“?
Guten Tag!
Herr Kollege – Sie wissen gar nicht, wie genau Sie ins Mark getroffen haben.
In meins – ich bin bin seit zwanzig Jahren frei geblieben, weil ich oft jünger war, als die anderen.
Von den meisten anderen Älteren wollte ich bewusst frei sein – manche Ältere haben mir viel von dem beigebracht, was ich kann.
Ich gebe das an Jüngere weiter und freue mich, wenns aufgeht.
Auch ein großes Problem des Journalismus – im Alter verliert er die Freude. Warum eigentlich?
Beste Grüße
Hardy Prothmann
Ich bin 51. Und Chefredakteur. Also auch gemeint.
Ich fühle mich angesprochen – und auch wieder nicht.
Grund: Wer sich seine Reportergene bewahrt (hat), wird neue Kanäle und neue Möglichkeiten wie Video und Social Media als Chance begreifen. Ganz unabhängig vom Alter.
Das beinhaltet natürlich auch, in der eigenen Redaktion jungen Leuten eine Chance zu geben, schon früh im Berufsleben Produkte, Konzepte und Strukturen ebeeinflussen zu können.
Auch so etwas gibt es in der Realität der deutschen Presse. Das beklagt halt nur keiner, und kaum einer bloggt darüber.
Nö. „Digital natives“ erkennt man nicht am Alter. Ich hab 20-jährige erlebt die keinen Schimmer von dem haben was passiert (wer den ganzen Tag Iphone spielt ist noch lange kein audiovisueller Web-Eroberer 🙂 ) und ich kenne Mittfünfziger die da weit vorn sind.
Das Problem der Verlage ist vielmehr: Gute Journalisten sind neugierig. Sehr gute Journalisten sind sehr neugierig und immer auf der Suche nach einer spannenden Geschichte.
Die spannendste Geschichte unserer Zeit ist die digitale Revolution und ihre Auswirkungen auf alle Bereiche.
Wenn aber diese Geschichte auf soviel Desinteresse stößt heißt das wohl es mangelt nicht an „digital natives“ sondern an guten Journalisten. 🙂
Vielleicht muss ich da jetzt doch noch mal differenzierend eingreifen, zumal auch bei Twitter gestern abend Reaktionen kamen, die auf kleine Missverständnisse schließen lassen. Also: Natürlich bin ich keineswegs der Meinung, alle über 40 müssten sich jetzt schon mal beerdigen lassen. Ich bin selbst ein Ü40. Umgekehrt denke ich auch kaum, dass Jugend per se ein Verdienst ist. Aber es ist für mich unbestritten, dass mit zunehmenden Alter eine gewisse Halsstarrigkeit bei digitalen Themen zu beobachten ist. Nicht immer, aber häufig. Und sogar bei klugen Menschen, von denen man das gar nicht gedacht hätte.
@Christian Lindner: Sie spielen vermutlich auf die vielen Dinge an, die Sie bei der RZ ins Laufen gebracht haben. U.a. beispielsweise Volontariate für Blogger. Das halte ich wirklich für eine ausgezeichnete Idee. Und wenn Sie mir jetzt bitte noch verraten, wie viele vergleichbare Projekte es in deutschen (Zeitungs-)Redaktionen gibt…Und wo man ernsthaft davon reden könnte, dass man sich das knowhow von digital natives in Haus holt? Ich mag mich täuschen, aber mir fällt da nicht sehr viel ein. Und einige überaus beleidigte Reaktionen, die ich auch diesen Eintrag bekommen habe, zeigen mir letztendlich, dass die Bereitschaft, sich auch mal was sagen zu lassen, möglicherweise auch mit steigendem Alter abnimmt.
@cjakubetz: So wie wir von der RZ sehr oft andere regionale Medienhäuser besuchen, die Spannendes entwickelt haben, werden wir seit etlichen Monaten nahezu wöchentlich von Kollegen anderer Verlage besucht, die sich für unsere Social Media-Praxis interessieren.
Dadurch weiß ich, dass mehr „Holz-Medien“ und auch mehr Chefredaktionen auf diesem Feld im Aufbruch oder schon auf dem Weg sind, als die digitale Szene, die uns Printer so gern als Gestrige sieht, für möglich hält.
Ich weiß aber auch, dass die Häuser sich dabei schwer tun, bei denen dieses Thema zum Job etwa nur der Online-Abteilung gemacht wird, wo Einzelkämpfer Unterstützer suchen müssen, wo Leute aus der Mitte des Redaktionsmanagements heraus nach oben wie nach unten wirken müssen. Auch das gibt es, und das tut Tempo und Sache nicht gut.
Wenn die Chefetage einer Redaktion die von Ihnen in Ihrem Posting beschriebenen Prozesse will, geht natürlich vieles viel leichter und schneller.
Vielleicht kenne ich ja nur die Falschen, das will ich gar nicht ausschließen. Und es geht mir keineswegs nur um die Printer. Ich kenne auch diverse Sender, grosse wie kleine, Radio wie TV, privat wie ÖR, bei denen dieses Umdenken schlichtweg nicht stattfindet. Um was es mir primär geht: Ohne echte Digitaler wird es nicht gehen. Die wiederum sind eher in den jungen Jahrgängen zu finden, während wir eher Mittelalten nur ungen was von unserm Machtbereich abgeben. Ein Analoger aber wird es nie hinbekommen, eine echte Digitalstrategie zu entwickeln. und wenn es so viele gäbe, die es kapiert haben, dann müssten in den diversen Publikationen viel öfter auch mal andere Namen auftauchen. Wenn es aber zumindest bei den Zeitungen um solche Themen geht, lese ich meistens ein lautes Hurra auf RZ und Christian Lindner. Das ist toll für Sie, aber spricht nicht gerade für eine flächendeckende Verbreitung solcher Erkenntnisse. Und mit dem Bloggervolontariat sind Sie meines Wissens immer noch der einzige.
Das Grundproblem ist doch wie immer- es geht um Geld. 🙂
Ich weiß es nicht aber das gruselige Video das Sie als Beispiel anführen, ich würde mal 90% Wahrscheinlichkeit ansetzen das es von einem sehr jungen Menschen gemacht wurde. Da nur 60 Euro oder so Honorar zur Verfügung standen verfügte er vermutlich weder über Ausbildung und Erfahrung im Metier noch über vernünftige Ausrüstung. Und wenn er älter war dann war er dazu verurteilt „nebenbei“ (in der bisherigen Zigarettenpause? ) „mal ein Video davon zu machen“. Selbst gerade erlebt: „Was?? Ihr wollt auch noch einen Platz zum Sprechen???!“
Die Ursache ist reine Mathematik: Nehmen wir mal einen gut geführten Regionalzeitungsverlag. Der hat seit dem goldenen Jahr 2000 sagen wir einmal so 30% Umsatz verloren.
Das bedeutet betriebswirtschaftlich er muss die Kosten in den Redaktionen um 30% senken.
Wenn Online der neue Verbreitungsweg für Nachrichten ist (was ja alle sagen) sollten diese fehlenden 30% Umsatz heute, 2010, aus dem Online-Bereich kommen.
Hmmh. Is nicht. Und das werfen die „altgedienten“ den „Onlinern“ gerne vor.
Vergessen wird dabei aber das dann auch 30% der Redaktions-Etats von Print zu Online verlagert werden müssten.
Denn Online ist eben nicht einfach eine neue Vertriebsschiene für die vorhandenen Printgeschichten.
Mit dem Einzug von Ipad und Co. werden ganz andere Ansprüche an Multimedia und Mediendesign zu erfüllen sein. Und nun?
Eigentlich müßte ein guter Verlagsmanager jetzt aus den um 30% gekürzten Printredaktionen noch einmal 30% Mittel herauskürzen und zu online verlagern. Dann könnten dort Leute und Technik besorgt werden die diese Anforderungen erfüllen.
Schön. 🙂
Rechnen wir zusammen. 30% weniger Redaktion. Nochmal 30% weniger Redaktion. Dazu kommt dann die berechtigte Frage der Kritker nach den belastbar zu erwartenden Erträgen aus Online. ?? mmmh ja.
Ich hab schon viele Verlagsmanager gesehen. Keiner trug ein rotes T-Shirt mit gelbem „S“ oder schwarze Gummiflügel und Fledermausohren….:-)
Danke für diesen Text. Ich beobachte es fast jeden Tag. Da werden Meetings über Web zweipunktnull, Social Media, Twitter, facebook, studiVZ und wie sie alle heißen abgehalten. Man möchte sich dort präsentieren, eine Strategie erarbeiten.
Und was passiert? Gar nix. Weil alle in ihren Köpfen dieses alte „Konzept machen – reden – neues Konzept – reden – Präsentation – reden – mit Kunde abstimmen – reden – dann (eventuell!) machen“ haben. Hurra! Dauer: vier Monate. Diese Strategie funktioniert bei Social Media NICHT. Die einzige Strategie, die (meiner Meinung nach) funktioniert: Just do it! Es geht nicht darum, ober-super-schlauen Content zu posten, der durch 5 Interviews und 8 Experten abgesichert wurde. Es geht um Präsenz, um Aktualität, um Greifbarkeit und um Kommunikation. Im Web 2.0 gibt es viel mehr Spielraum als im Printbereich. Und solange die „Älteren“ davor Angst haben, wird das nix 😉
Christian Lindner hat im Grunde alles angesprochen, was hier mitspielt: Es geht nicht wirklich ums Alter – ich war mit 65 so glücklich in meinem Beruf wie in den Jahren seither, und ich arbeite täglich. Ferner kenne ich einen über 80-Jährigen, der zaubert in Oberbayern täglich journalistische Video-Beiträge, dass es eine wahre Lust ist. Ich kenne „Journalisten“ in cj-Alter, die zu einer Tageszeitungsreportage nicht aus dem Auto steigen, „weil es regnet“. Und einen Nachruf auf eine verdiente Persönlichkeit nach elf Tagen ins Blatt heben: „Mei, die ist ja nun länger tot!“ Auch die Sorge wegen einer Vergreisung der Redaktionen ist berechtigt: Die ist der Sparwut der Verleger geschuldet, die selbst fantastischen Jungen keine Chance bieten. Nur – es gibt sehr junge Alte und sehr alte Junge; wer heute immer noch nicht erkennen will, dass redaktionelle Schreibtechnik und -methoden sowie alle die wunderbaren Möglichkeiten des Internets und der bloggs, die gedruckte und die online-Ausgabe der Tageszeitung und Zeitschriften zusammengehören, ist fehl in unswerem Beruf und ein Auslaufmodell. Nebenbei: Ich habe mich immer gefreut, wenn Volontäre mich hart kritisiert haben: „Von den vielen Fakten, die Sie gesammelt haben, sind zu wenige im zu langen Beitrag“ – na und, da war eine Möglichkeit der Weioterbildung offeriert, neben jenen, die ich eh alle zwei Jahre genutzt habe. Wie sonst hätte ich nach fristlosen Kündigungen, die ich selbst mit 50 und 56 Jahren ausgesprochen habe, bereits am Tag oder wenige Tage danasch neue Verträge unterschreiben können? Wir alle müssen nur wollen, selbstverständlich die Verleger auch. Aber bei sehr vielen von diesen hapert es leider mehr als bei uns Journalisten!Und bitte nicht unterschätzen: Viel zu viele wirkliche Journalisten ringen gegenwärtig so sehr um eine annähernde Bestandswahrung bei ihren Einkommen, dass der Drang nach Neuem und Experimenten stark eingeschränkt ist. Wer – wie leider viele – uner 50 % gefallen ist und selbst den Gewerkschaftsbeitrag nicht mehr aufbringen kann, kann ob dieser cj-Diskussion nur staunen, zumal dann, wenn Familien zu versorgen sind.